Rückenwind 01/2025

14 Das Jahr 2025 wird für alle, die sich mehr sichere und gut ausgebaute Radwege und Abstellmöglichkeiten wünschen, ein spannendes Jahr. Denn zum einen bietet die neue Straßenverkehrsordnung mehr Möglichkeiten, eine bessere Lebensqualität zu schaffen. Zudem geht es auch bei der Kommunalwahl im September um spannende Themen. Bislang war es für Städte und Gemeinden schwierig, flächendeckend Tempo-30-Zonen auszuweisen. Dabei belegen statistische Analysen der Beratungsstelle für Unfallverhütung, dass die Zahl schwerer Unfälle durch Tempo 30 um mindestens ein Drittel sinkt. Kommunen können dank der geänderten StVO nun auch Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit oder die städtebauliche Entwicklung als Grund für die Einrichtung von Radfahrstreifen, Fahrradstraßen, Fahrradparkplätzen und Tempo 30 anführen. Somit können viele Projekte angepackt und vorhandene Planungen umgesetzt werden, die bislang an den zu engen Gesetzesvorgaben gescheitert sind. Für die Kommunalwahl in Bonn und im RheinSieg-Kreis hat der ADFC konkrete Vorschläge entwickelt. Im Kern geht es uns darum, dass es einfacher und sicherer wird, mit dem Rad zur Schule oder zum Einkaufen, zum Arbeitsplatz oder zum Vereinssport zu fahren. Zudem teilen wir das Ziel der Stadt Bonn, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Als der Rat der Stadt Bonn die Vorschläge des Radentscheides im Herbst 2021 offiziell beschlossen hat und die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis auch unsere Vorschläge für ein Radnetz in der Region positiv aufgenommen haben, dachten wir, es geht jetzt richtig voran. Das aber war nicht der Fall – und zwar aus vielen, sehr unterschiedlichen Gründen: • Fachkräftemangel: Der macht auch nicht vor der Stadt- und Kreisverwaltung oder den Verkehrsbetrieben halt. Viele von uns erleben, dass Bahnen nicht fahren oder zu spät sind. Planungen und deren Umsetzung brauchen viel länger als gedacht. Ingenieure und Ingenieurinnen werden überall händeringend gesucht. VERKEHRSPOLITIK Foto: Axel Mörer Im Abschnitt zwischen Hofgarten und Weberstraße bekommt der Radverkehr auf der B9 eine breite Radspur, die auch baulich abgegrenzt wird. Im weiteren Verlauf bis zum Bundeskanzlerplatz wird es einen breiten Radweg neben einer überbreiten Fahrspur geben. Was uns 2025 erwartet Gedanken zur Kommunalwahl und der Verkehrspolitik Autos, Busse, Radfahrer auf engem Raum: Die politischen Debatten um die Aufteilung der Verkehrsflächen wird schärfer, viele Verkehrsteilnehmer fühlen sich bevormundet.

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