Rückenwind 01/2025

68 Ob das gut geht? Es ist Ende Mai 2024. Natürlich hatte ich auch in der ersten Woche der diesjährigen Radreise schon stundenlangen Regen und konnte an der Mosel die Spuren der kürzlichen Überflutung sehen, aber nun stehen zwei bis drei Dauerregentage mit Hochwasser an Bächen und Flüssen in Süddeutschland bevor. Da müssen wir irgendwie durch, auf dem Weg zum Baden ans Meer! Schon im Januar habe ich die Strecke von Bonn nach Venedig und weiter nach Istrien im Detail geplant. Alle Hotels sind gebucht, auch die Fahrradboxen in Venedig, die Rückfahrt sowieso. Diesmal mit FlixBus, da die ÖBB monatelang keine Fahrradplätze reservieren konnte. Fliegen war aus ökologischer Sicht nie eine Option. Ende Mai bin ich in Bonn gestartet und über den Aremberg in der Eifel, den Erbeskopf im Hunsrück und den Donnersberg in der Pfalz nach Wiesbaden gestrampelt. Mittags esse ich Brote, etwas Obst und dazu selbstgekochten Kaffee. Mit Gaskocher und italienischer Caffettiera ist die extrem wichtige Koffeinversorgung immer gesichert. Die eigentlichen Höhepunkte jedes Tages sind aber die ein oder zwei Pausen mit Kaffee und Kuchen, die ich einlege, wenn sich ein Café findet. Wie zum Beispiel in Bad Münstereifel. Der morgendliche Hunsrückaufstieg am dritten Tourentag begann mit zwei Stunden Regen. Vom Erbeskopf aus sah ich weiteren Regen vorbeiziehen. Mit strahlendem Sonnenschein wartete später der Donnersberg mit seiner keltischen Wehranlage auf. Er will aber auf einer langen 10%igen Steigung erklommen werden: Das Trekkingrad wiegt etwa 19 Kilo; die vier stabilen, fünfunddreißig Jahre alten englischen Satteltaschen aus gewachster Baumwolle bringen mit Lenkradtasche, Wasser und Verpflegung zusammen gut 20 Kilo auf die Waage. Im kleinsten Gang kam ich mit 5 bis 6 km/h hinauf. Fotos: Leonhard Schmickler Der Blick von der ruhigen Küstenstraße auf die Kvarner Bucht Mit dem Rad von Bonn nach Istrien ...zum Baden natürlich Der Skywalk am Erbeskopf mit grandioser Aussicht

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