69 Ab Wiesbaden zu zweit ging es erst einmal recht gemütlich am Rhein entlang. Südlich von Heidelberg führte die Route in den Kraichgau hinauf. Weiler am Fuß der Burg Steinsberg war das Etappenziel. Durch ein Regengebiet in Süddeutschland Ob das gut geht? Wir sind nach Stunden im Regen patschnass in Ludwigsburg angekommen. Glücklicherweise läuft die Heizung im Hotel. Die Radkleidung ist am Morgen wieder trocken. Über Bayern sitzt seit Tagen ein Regengebiet fest. Viele Flüsse und Bäche sind über die Ufer getreten, und heute soll es auf dem Weg nach Geislingen den ganzen Tag weiterregnen. Wir ziehen die Regensachen an und machen uns auf. In der Rems treiben Baumstämme in der reißenden braunen Brühe. Hinter Remseck ist der Flussradweg gesperrt. Wir erreichen Waiblingen nur über eine Bundesstraße und wärmen uns in einem Café. Weitere Weg- und Brückensperrungen folgen. Die Umwege kosten viel Zeit. Wir sehen viele Einsatzkräfte, die Keller leerpumpen und Straßen sichern. Mit etwas Mut überqueren wir am Ende TOUREN & TOURISTIK VON BONN NACH ISTRIEN dieses langen und unglaublich nassen Tages die gesperrte aber sicher befahrbare Filsbrücke in Geislingen und erreichen erschöpft und erleichtert das gut geheizte Hotel. Aufgeben war für uns keine Option. Wir wollen ja zum Baden ans Meer! Der Albaufstieg am nächsten Morgen führt durch dichten Nebel. Kurz vor Ulm klart es endlich auf. Also lohnt sich der Aufstieg zum Turm des Münsters, dem mit 161,5 m höchsten Kirchturm der Welt. Die Donau führt Hochwasser, die Iller ebenfalls. Trotz des nun wieder herrlichen Sonnenscheins kämpfen die Menschen mit dem hohen Grundwasserspiegel, der das Wasser in ihre Keller drückt. Zwei Etappen später erreichen wir Füssen. Den eingeplanten Pausentag nutzen wir für eine entspannte Fahrt mit der Seilbahn zum Tegelberghaus mit grandiosem Allgäuer Berg- und Talpanorama. Die Gästekarte erlaubt uns die kostenlose Busfahrt zur Seilbahnstation. Ganz ungewohnt, ein Tag ohne Fahrrad. Alpenüberquerung mit Gewittern Wir sind nun auf der Via Claudia Augusta unterwegs. Hinter Reutte beginnt der Weg zum Fernpass mit einem brutalen Anstieg von 16% auf einem Waldweg. Ich fahre ihn, brauche aber einen Zwischenstopp – schieben wäre schneller gewesen. Nach Ehrwald und weiter zur alten Passhöhe ist die Strecke dann gut zu fahren. Endlich sind wir in den geliebten Bergen. Spektakulär ist die Fernpass-Abfahrt gen Süden; eng, teils über 10 % steil, erfordert es höchste Konzentration. Das Wetter spielt heute mit, abends könnte aber – wie oft in den Alpen – noch ein Gewitter kommen. In Nassereith An Rems und Iller, der Kampf mit dem Wasser Spektakuläre Aussicht und Abfahrt am Fernpass
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