Rückenwind 01/2025

70 verlassen wir die Via Claudia und fahren nach Barwies hinauf und zum Innradweg hinunter. Ab Innsbruck sind wir auf dem Fernradweg München-Venedig unterwegs. Das Wetter ist wunderbar. Der erste Anstieg des Brennerradwegs verläuft auf einer vielbefahrenen Straße. Radfahrerinnen, die uns überholen, berichten, dass sie schon lange für einen Radweg kämpfen. In Matrei stärken wir uns mit Kuchen in einem Café direkt an der übervollen Bundesstraße, die wir auf den letzten Kilometern bis zum Pass auch nutzen müssen. Zeitweilig retten wir uns auf den schmalen Bürgersteig. Das kostet Nerven. Vom ersten italienischen Meter an rollen wir dann aber auf einer gut geteerten alten Bahntrasse ins Tal nach Sterzing und erreichen das Hotel nur Sekunden vor dem abendlichen Gewitterguss. In Italien stellen wir das Mittagessen von belegten Broten auf leckeres Müsli mit Joghurt und Obst um. Hinter Franzensfeste führt der Radweg in das Tal der Rienz. Abends leuchten die traditionellen Herz-Jesu-Feuer an den nebelverhangenen Bergen. Ein Campingplatz-Shop hat endlich die dringend nötige TOUREN & TOURISTIK VON BONN NACH ISTRIEN Ersatzkartusche mit Bajonett-Verschluss: Die Koffeinversorgung ist wieder gesichert. Bei Toblach biegen wir nach Süden in ein enges Tal mit steilen hohen Wänden ab. Plötzlich öffnet sich ein Seitental und wir sehen an einem sehr trubeligen Rastplatz in der Ferne die mächtigen drei Zinnen, das Wahrzeichen der Dolomiten. Im Biergarten am Gemärkpass ersetze ich einen beinahe gerissenen Schaltzug. An einem wunderschönen kleinen Bergsee ein Stück weiter setzen wir uns, wie fast jeden Tag, für eine Viertelstunde auf zwei Baumstümpfe und meditieren, lassen Landschaft, Gerüche und Geräusche noch intensiver auf uns wirken als es im Sattel möglich ist. Es folgen Tunnel, Schluchten und Schotterfelder, ein wirklich grandioses Erlebnis. Hinter Cortina d‘Ampezzo erwischt uns dann aber der abendliche Gewitterregen, auf einem zerfurchten Waldweg, und wir müssen mal wieder die Zähne zusammenbeißen. Über Brücken in die Lagunen Ab Valle di Cadore verläuft der Radweg auf Nebenstraßen im Tal des Piave schnell bergab. In Vittorio Veneto verlassen wir die Alpen und radeln auf der Strada del Prosecco in die Po-Ebene. Treviso begeistert uns mit der imposanten Altstadt. Wir kürzen den Verlauf des Fernradwegs in Teilen auf dem Randstreifen der Staatsstraße ab, was erstaunlich gut funktioniert. Über die lange Brücke in die Lagune hinein erreichen wir die Serenissima, das Ziel vieler Radfahrerinnen, die die Alpen überqueren. Mit dem ausgedruckten Reservierungscode Brennerradweg mit Blick zurück zum Karwendel Eine Furt durch die Rienz auf der geschotterten alten Bahntrasse zum Gemärkpass (Passo Cimabanche) hinauf Fantastische Mosaike aus dem 4. Jhd. in der Basilika in Aquileia, kurz vor Grado

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