46 Draisine, der Vorläufer des Fahrrades: Entwurf des Laufrades des Erfinders Karl von Drais Die Niederländer nennen ihre Fahrräder Fietsen, lustig ist der Name für Klapprad: Vouwfietsen Radfahrer-Abteilung der Schweizer Armee – Subdivision de cyclistes – etwa um 1910 Draisine mit Ledersattel und Speichenrädern aus Holz Foto: Technoseum Mannheim Quelle: Fahrradfabrik Schauff Postkarte: Verlag E. Synnberg & R.v.Pfyffer WUSSTEN SIE SCHON ... ... warum das Fahrrad Fahrrad heißt? Es ist ja eine essenzielle Eigenschaft des Rades, dass es irgendwie fährt, ob es nun an eine Kutsche, an einen Kinderwagen oder ein Auto montiert ist. Und doch gibt es zahlreiche Bezeichnungen für das Fahrrad. Unsere Schweizer Nachbarn machen beim Begriff Fahrrad nicht mit, sie sprechen vom Velo und zeigen sich damit sprachlich international integrierter. Ein Blick auf die Internetseite www.indifferentlanguages.com verrät, dass in den meisten europäischen Sprachen die Bezeichnung für das Fahrrad entweder von Bicycle oder Veloziped abgeleitet ist. Beide Begriffe verdanken wir den Franzosen: Vélocipède – der Schnellfuß – kommt von der guten alten Draisine, des von seinem Erfinder Karl von Drais 1818 patentierten Laufrads, und ein Vélocipède Bicycle ist eben ein Schnellfuß mit zwei Kreisen. Das macht ein Fahrrad bildlich anschaulich, aber umständlich in der Benennung. Also haben sich die meisten Sprachen für eines der beiden Wörter entschieden. 1885 fanden dann die deutschen Radfahrervereine, dass ein deutscher Begriff hermüsse, und das Fahrrad war die etwas uninspirierte Lösung. Durchgesetzt hat sich der Begriff erst in der Weimarer Republik, als man den Franzosen und ihrer Sprache nach einem verlorenen Krieg ohnehin nicht sonderlich gewogen war. Im sauerländischen Dialekt heißt das Fahrrad bis heute Flitzepääd – eine exakte Übersetzung von Veloziped. Gisela Zimmermann Foto: Technoseum Mannheim/ Fuerstenbergische Sammlungen
RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=