58 Am Fischereimuseum vorbei gelangt man nach Mondorf. Vorschläge des ADFC, den Straßenzug Hafenstraße-Rheinallee-Moselstraße zu einer Fahrradstraße umzuwidmen, wurden nicht umgesetzt. Zweifel an der Eignung als Fahrradstraße kann man eigentlich nur im Bereich um die Mondi Beachbar haben, wo angesichts zahlreicher Fußgänger und fehlender Gehwege eine Shared-Space-Lösung erwägenswert ist. Hinter der Lux-Werft gelangt man an Rheidt vorbei bis nach Niederkassel. Südlich wie nördlich von Rheidt wurde Ende 2024 der Ashpaltbelag der Deichwege erneuert. Grund für diese Maßnahme waren zahlreiche Querrisse in der Asphaltdecke. Allerdings war diese Maßnahme aus Radfahrenden-Sicht nicht unbedingt erforderlich, denn so groß waren die Beeinträchtigungen bisher nicht – andere Abschnitte des Rheinradwegs bräuchten eine Fahrbahnsanierung sicherlich dringender. In der Ortslage Rheidt verläuft der Rheinradweg seit einigen Jahren nicht mehr oben hinter der Hochwasser-Schutzmauer, sondern unterhalb der Schutzmauer in der Nähe des Rheinarms „Die Laach“. Dabei wird ein Spielplatz passiert, und man hört immer wieder Klagen von Eltern über die Gefahr, die von den vorbeifahrenden Fahrrädern für ihre Kinder ausgeht. Im Ort Niederkassel geht es zunächst auf einem schmalen Weg am Rhein entlang, danach über Rathausstraße und Waldstraße zur Hauptstraße. An der Feldmühlestraße gibt es erneut Engstellen von nur zwei Meter Breite. Am Ende der Feldmühlestraße müssen die Radfahrenden in Nordrichtung eine ungünstige Ampelschaltung abwarten. Viele Radfahrende sparen sich diese Wartezeit lieber, sodass auf dem für Radfahrende freigegebenen Fußweg an der Berliner Straße zahlreiche „Geisterräder“ zu beobachten sind. Der Vorschlag des ADFC, den Abzweig von der Berliner Straße zurück zum Rhein an die Kreuzung Rochusstraße vorzuverlegen, wo man eine bessere Sicht auf den Gegenverkehr hat und sich gut 100 Meter Fahren auf der Berliner Straße erspart, wurde bislang nicht aufgegriffen. So beginnt zwar an der Rochusstraße die Fahrradstraße zum Rhein bis an das Lülsdorfer Ortsende, doch die Wegweisung führt Ortsfremde bis zur nächsten Kreuzung weiter auf der Berliner Straße. Der Straßenzug Rochusstraße-BurgstraßeUferstraße wurde 2022 als erste Niederkasseler Fahrradstraße ausgeschildert. Leider handelt es sich um eine Fahrradstraße „light“: Außer durch ein Schild am Anfang und Ende des recht langen Straßenzugs merken weder Radfahrende noch Autofahrende oder zu Fuß Gehende, dass sie sich auf einer Fahrradstraße befinden: Es gibt weder Piktogramme noch eine Linienmarkierung in Längsrichtung. Auch zu einer Vorfahrt für die Fahrradstraße konnte sich die Stadt bislang nicht durchringen. Möglicherweise kommt aber noch einmal Bewegung in diese Sache und man kommt zu einer näher an einschlägigen Regelwerken orientierten Gestaltung der Fahrradstraßen. Hinter Rheidt führt der Rheinradweg über den Deich des Langeler Bogens nach Köln. Hier ist der Deichweg deutlich schmaler als bei Rheidt (nur ca. 2 m), und auch die Fahrbahndecke weist hier einige sanierungswürdige Schäden auf. Fazit: Insgesamt hat sich in diesem Abschnitt des Rheinwegs nicht allzuviel Positives getan. Es gibt weiterhin zahlreiche Problemstellen; Maßnahmen wie Oberflächensanierung (Rheidt) und Ausweisung als Fahrradstraße (Lülsdorf) konnten keine entscheidenden Verbesserungen bewirken. Peter Lorscheid VERKEHRSPOLITIK Rheinallee in Mondorf: Hier könnte eine Shared-Space-Lösung sinnvoll sein, davor und dahinter eine Fahrradstraße.
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