BAD AACHEN 04-2022

6 | BAD AACHEN04/22 VOLKSFEST Von Sabine Rother Ja – es gibt ihn, den Öcher Osterbend 2022, und sogar der Sommerbend ist bereits in Aussicht. Die Schausteller, die seit der Coronakrise herbe Verluste erfahren haben, weil nirgendwo eine Kirmes stattfinden durfte, können es kaum glauben. Immer wieder muss Kristina Wulf, als Geschäftsführerin des Eurogress Aachen zusammen mit ihrem Team Organisatorin der beliebten – und schmerzlich vermissten – Volksfeste, bestätigen: es stimmt. Vom 16. April bis zum 2. Mai und vom 12. bis zum 2. August soll es an der Kühlwetterstraße in Aachen wieder nach Bratwürstchen und gebrannten Mandeln duften. „Ein wichtiges Signal für Besucherinnen und Besucher, aber auch für alle Schausteller“, betont Kristina Wulf. „Diese Menschen haben viel mitgemacht, sie müssen endlich wieder wirtschaftlich arbeiten, manche haben altersbedingt ihr Geschäft aufgegeben, aber das kann nicht jeder.“ Unter dem Motto wenn, dann richtig soll es ein Bend sein, wie man ihn kennt, kein Freizeitpark wie 2021. „Und es gibt keinen Eintrittspreis“, versichert Kristina Wulf. „Der Bend ist ein Familienfest, das wir so möglichst allen öffnen wollen, die Freude daran haben.“ Wie viele Besucherinnen und Besucher zeitgleich während des Bends zulässig sein werden, ist momentan noch unklar. Dies ergibt sich aus den dann aktuellen Rahmenbedingungen für Veranstaltungen. „Wir haben gute Erfahrungen mit einem Sicherheitsdienst und Taschenkontrollen an den Zugangstoren gesammelt“, sagt die Geschäftsführerin. „Daran halten wir fest, das gibt allen auf dem Platz ein besseres Gefühl.“ Bei Fahrgeschäften und anderen Angeboten setzt sie auf Bewährtes. Da soll es keine größeren Lücken oder Veränderungen in den Preisen geben – aber statt Gedränge sind Sicherheitsabstände am Karussell oder an der Achterbahn wichtig, Geduld an den Imbisswagen. Sogar der Familientag mit Rabatten, Studierendentage und die Ladies Night sind aktuell vorgesehen. Bereits bei den Planungen wird der Krieg in der Ukraine auch hier schmerzlich spürbar. „Einige Schausteller haben große Probleme“, berichtet Kristina Wulf. „Die Hilfskräfte aus den osteuropäischen Ländern, besonders aus Rumänien, fehlen.“ Da stellt sich zudem die Frage, ob es nicht unsensibel ist, im Blick auf die Weltsituation eine Unterhaltungsveranstaltung zu planen. „Es ist gleichzeitig Traditionspflege, seit 1927 hat der Bend diesen Standort, es gehen Menschen mit ihren Kindern und Enkeln hin, die selbst als kleine Kinder dort waren, das darf man doch nicht ganz vergessen“, sagt Kristina Wulf. „Zudem ist es ein Treff von Freunden, die sich manchmal das ganze Jahr lang nicht sehen. Wir wollen sensibel damit umgehen.“ Treffpunkt für Familien & Freunde Sie selbst verbindet die Kirmes stets mit glücklichen Kindheitstagen – und möchte deshalb auch den Familien den Spaß ermöglichen. „Bei uns hieß das Jahrmarkt. Da war alles viel kleiner, aber es gab ein schönes Kettenkarussell, die Geisterbahn und einen Autoscooter, auf den sich alle freuten, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und jene Düfte, die eine Kirmes so verlockend sein lassen“, erinnert sie sich heute. Wo sie beim Bend auf jeden Fall einsteigen wird? „Beim Riesenrad, ich freue mich auf den grandiosen Blick über Aachen“ lächelt Kristina Wulf. Sie selbst kann ab und zu eine Pause und ein bisschen Freude im Planungstrubel gebrauchen. Die Pandemie geht an niemandem spurlos vorüber. „Manchmal komme ich an meine Grenzen“, gesteht sie. Dann versucht sie Zeit an der frischen Luft zu verbringen – am liebsten mit ihrem Pferd (s. auch S. 8). KIRMES KANN KOMMEN Von Samstag, 16. April, bis Montag, 2. Mai, findet der Öcher Osterbend jetzt wieder regulär statt. Da es sich nicht um einen Freizeitpark wie 2021 handelt, entfällt die Eintrittsgebühr. Ob es Reglementierungen wie G-Kontrollen, Beschränkungen der Besucherzahlen geben wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Geplant sind aber auch folgende Aktionstage: mittwochs Familientage, dienstags Studierendentage und an den Freitagabenden Ladies Nights. Ein Abschlussfest der Schausteller ist ebenfalls angedacht. www.bend-aachen.de Endlich wieder op d’r Bend Zwei Jahre in Folge konnte das beliebte Volksfest nicht stattfinden. Ab Ostersamstag soll der Rummel nun 17 Tage lang die Besucher unterhalten. Organisatorin Kristina Wulf blickt optimistisch voraus. Foto: Andreas Steindl

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=