42 | BAD AACHEN09/22 SPORT Gänsehaut pur erleben Das NetAachen-Domspringen zieht die international erfolgreichsten Athleten an. 2022 vielleicht sogar Welt- oder Europameister – und das zur besten „Sendezeit“ am Samstagabend! Von Caroline Fister-Hartmann Alles wie immer auf dem Katschhof? Wie eh und je ist auch das NetAachen-Domspringen 2022 der heiß geliebte Saisonausklang für die Athleten aus aller Welt, die die wichtigen Medaillen längst unter sich verteilt haben. WM in Eugene, USA. EM in München. Relaxter Endspurt also? Ja und nein! Klar ist, dass die Sportler die Atmosphäre lieben, den Auftritt in diesem Hexenkessel genießen. Gewinnen wollen sie dennoch. Es den zuvor Siegreichen vielleicht doch noch mal zeigen. Ganz sicher aber den Rekord von Björn Otto knacken. Irgendwann. Seit 2012 stehen die 6,01 Meter des deutschen Silbermedaillengewinners bei der Olympiade 2012 im freien Raum zwischen Dom und Rathaus. Matt Ludwig, der Sieger 2021, konnte mit 5,71 Metern ebenso wenig daran tippen wie seine Vorgänger. In diesem Jahr will er es erneut versuchen, seine Zusage zum Event steht fest. Und sonst? „Das Publikum darf gespannt sein, wir freuen uns auf deutsche Stars wie Oleg Zernikel, der bei der WM 5,87 übersprungen hat“, blickt Andreas Schneider, Geschäftsführer des Hauptsponsors NetAachen, voraus. Zusammen mit Michael Leers vom Veranstalter Alemannia Aachen hofft er aber auch auf die internationale Elite wie Christopher Nilsen aus den USA oder Ernest John Obiena von den Philippinen. Piotr Lisek, mehrfacher polnischer Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften sowie Aachen-Sieger 2018, hat seine Teilnahme bereits bestätigt. Ein echtes Sahnehäubchen wäre der Start von Armand Duplantis aus Schweden, der mit 6,21 Metern gerade einen neuen Weltrekordsprung gelandet hat. Da könnte selbst Björn Otto nur staunen. Oder träumen. So wie Andreas Schneider von einem internationalen Stabhochsprungmeeting, das auch in der 17. Auflage nichts von seiner Faszination verloren hat, das Sportler wie Zuschauer gleichermaßen elektrisiert, weil sie sich nirgendwo auf der Welt so nahe kommen. Auge in Auge, auf Tuchfühlung, den Wind im Rücken, den Atem im Gesicht. Hautnah im Herzen der Stadt Der Wettkampf bietet den Besuchern ein einmalig hautnahes Erlebnis im Herzen der Stadt – anders als in jedem Stadion. Eine Verbindung, die nicht passender sein könnte: Denn Namensgeber NetAachen ist als hiesiger Telekommunikationsanbieter ganz nah dran an der Region, an ihren Menschen. Und weil die Liebe zu Land und Leuten ein Bekenntnis ist, bleibt der Eintritt zum Premiumsportevent kostenfrei. Nur schnell sein sollten die Fans, denn die Tribünen am Rande des Laufstegs auf dem historischen Katschhof sind stets proppenvoll. So wie auch Stabhochspringer gute Sprinter sein müssen. Jeder Anlauf braucht Schwung. Anschließend benötigen sie die Kraft und Koordination eines Kunstturners. Nur wenige Sportarten stellen solche Anforderungen an ihre Athleten. In Aachen werden sie für ihren Einsatz hoch belohnt. Torben Blech, der aus Begeisterung über das NetAachen-Domspringen vom Zehnkampf zum Stabhochsprung wechselte, sagte 2018: „Jeder Stabhochspringer muss in seiner Karriere einmal hier gesprungen sein. Das ist Gänsehaut pur.“ Und Matt Ludwig fügte im vergangenen Jahr noch hinzu, „das großartigste und aufregendste Meeting in einer Innenstadt.“ Große Samstagabendshow Mehr geht nicht? Fraglos doch! Am 10. September 2022 rutscht das NetAachen-Domspringen auf den besten Sendeplatz, wird zur großen Samstagabendshow! Obwohl das Datum allein aus dem sportlichen Meetingkalender resultiert, freut sich Andreas Schneider sehr über den Termin: „Wir haben in Aachen ein Ereignis, das es so auf der Welt kein zweites Mal gibt. Dass nun an einem Wochenende noch mehr Menschen die Möglichkeit haben, zuzuschauen, ist ein weiterer Pluspunkt. Als NetAachen erfüllt es uns mit Stolz, zu diesem Highlight beitragen zu dürfen.“ Und klar, der digitale Hochspringer der Region bietet allen, die nicht selbst vor Ort sein können, zusammen mit einem Partner einen Livestream an. Erklären müsse man dabei nichts, verweist der mittlerweile disziplinerfahrene NetAachen-Manager auf den Modus: „Die Sportart ist einerseits hochkomplex. Andererseits ist die Entscheidung so einfach – die Latte bleibt oben oder fällt“. Alles wie immer. Punkt. Allein die Kulisse ist schon Weltklasse: Stabhochsprungmeeting zwischen Dom und Rathaus. Fotos: Andreas Steindl
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