30 | BAD AACHEN 09/23 SPORT Überflieger hebt ab... Das NetAachen-Domspringen wird erwachsen: Ab sofort ist der Wettbewerb auf dem Katschhof ein Challenger-Meeting, bei dem es um Weltranglistenpunkte geht. Noch mehr Spannung für Aachens Top-Event! Von Tim Jonas Doch mehr als nur der beliebte, sportlich wertvolle Saisonabschluss vor atemberaubender Kulisse zwischen Dom und Rathaus? Zum bereits 18. Mal fliegt die internationale Leichtathletikelite in diesem Monat beim Stabhochsprung-Meeting im Herzen Aachens über den Katschhof – den ganzen Nachmittag am Mittwoch, 6. September, bis in den Abend hinein, in spektakulärer Atmosphäre und unter Flutlicht in den Finalrunden. Für Sport- lerinnen und Sportler ist das NetAachen-Domspringen traditionell der Saisonabschluss, nachdem die nationalen und internationalen Medaillen des Jahres bereits verteilt worden sind: die sportliche Verabschiedung in den Jahresurlaub sozusagen. Einzige Ausnahme war das NetAachen-Domspringen 2019, bei der das Meeting in der Kaiserstadt einige Wochen vor der Leichtathletik-WM stattfand. Bei aller Entspanntheit im Wettkampf, ist das hiesige Stabhochsprungevent aber auch für sportliche Überraschungen prädestiniert: Der nun elf Jahre alte Freiluftrekord von Ausnahmetalent Björn Otto (6,01 Meter) steht nach all den Jahren noch immer – deutscher Rekordhalter made am Katschhof. Wer ihn knacken kann, geht in die Geschichte der Sportart und definitiv in die Annalen der Stadt Aachen ein. Stars am Start Für beide Wettkämpfe sind bereits die ersten Namen der Athleten bestätigt, viele davon bekannte Gesichter. So sind bei den Herren auch 2023 erneut die beiden Vorjahressieger des NetAachenDomspringens, Gillian Ladwig (GER) und Menno Vloon (NED), beim Katschhof-Meeting dabei. Auch der WM-Teilnehmer Oleg Zernikel (GER) und Olympionike Matt Ludwig (USA) sind wieder zu Gast in Aachen. Ein bekannter Name in der Liste könnte einer der spannendsten Herausforderer in diesem Jahr werden: Der zweifache Weltmeister Sam Kendricks (USA) will es der Konkurrenz nicht leicht machen. Aber beim Stabhochsprung kann alles passieren, Überraschungen sind vorprogrammiert. Bei den Damen lassen zwei Namen aufhorchen: Katharina Bauer (GER) war bereits in Aachen am Start. Eine ihrer Konkurrentinnen ist Elien Vekemans (BEL), die aktuell beste belgische Springerin belegte kürzlich mit einer Höhe von 4,50 Meter den zweiten Platz bei der U23-EM in Finnland. 2023 ist das NetAachen-Domspringen nun volljährig. Seit genau 18 Jahren wird der Katschhof Anfang September zum Melting Pot der Stabhochsprungszene. Athletinnen und Athleten reisen aus den USA, Skandinavien, Afrika oder Australien an, um an dem Jahreshighlight im beschaulichen Aachen teilzunehmen. 2022 wurde der Frauenwettbewerb mit internationalen Topathletinnen neu belebt. Die Bedeutung der Veranstaltung für den Stabhochsprungsport nimmt unterdessen stetig zu – im vergangenen Jahr gehörte das Meeting mit Platz 120 von 8500 bereits zu den besten zwei Prozent der weltweiten Stabhochsprungwettkämpfe. Event mit internationaler Bedeutung „Es gibt kein vergleichbares Meeting, das mit so vielen Hochleistungssportlern vor einer solchen Kulisse und mit diesem herausragenden Publikum aufwarten kann. Wer einmal dabei war, kommt meist auch im nächsten Jahr wieder“, erzählt Andreas Schneider, SIMPLE REGELN FÜR KOMPLEXEN SPORT Das Stabhochspringen scheint so einfach zu sein – und ist doch äußerst kompliziert. Ziel ist es, über eine 4,50 Meter lange Latte zu springen, die zwischen zwei Sprungständern gelagert ist – wenn die Latte reißt, wird ein Fehlversuch gewertet. Drei Chancen gibt es. Aber da muss man erst einmal hochkommen! Sich mit einem kohlenstoffverstärkten Kunststoffstab in 5 bis 6 Meter Höhe katapultieren, Körperspannung halten und mit aller Kraft mit den Füßen voran über die Latte schieben. Anlauf, Koordination, Kraft und Technik – ein langer Trainingsweg! Fotos: MMP/David Portnicki
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