BAD AACHEN 08-2024

20 | BAD AACHEN 08/24 Roermonder Straße 328 ׀ 52072 Aachen ׀ 0241 94323444 ׀ www.wallraf.de © Stadtmagazin BAD AACHEn KULTUR Themen, die bewegen Aktuell und relevant Doch kehren wir zurück zu den politischen Themen: Wer die Filmproduktion Die Welle (2008) mit Jürgen Vogel gesehen hat, weiß, warum der Inhalt des Schauspiels gleichfalls mit beunruhigender Zeitgeschichte zu tun hat. Im Schauspiel von Jochen Strauch nach den Motiven des gleichnamigen Romans (1981) von Morton Rhue trifft man auf Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht: Nach dem Naziregime nochmals eine Diktatur in Deutschland? Unmöglich! Die Lehrerin startet ein subtiles Experiment – Manipulation, Verführung, Instrumentalisierung. Es wird gefährlich, denn die Sache läuft aus dem Ruder. „Wir wollen damit zeigen, wie schnell so ein Sog entsteht. Das ist sicher auch ein Stück, das für Schulen interessant ist“, betont Hirtz. Die Premiere ist am 14. November. Das Herz eines Boxers (Premiere: 6. März 2025) von Lutz Hübner setzt Generationenkonflikte in Szene: die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem deprimierten Profiboxer im Altenheim und dem 16-jährigen Jojo, der die Sozialstunden seiner Bewährungsstrafe dort ableisten soll, weil er ein Mofa gestohlen hat. „Das Thema des Umgangs der Generationen miteinander ist aktueller denn je“, weiß der Theaterleiter. Mit Frühlings Erwachen in einer Aachener Erstaufführung bringt das Open-Air-Rock-Musical von Steven Sater und Duncan Sheik als nächste Produktion Gefühle der jungen Generation auf die Bühne von Burg Wilhelmstein in Würselen-Bardenberg – die Premiere ist am 5. Juni 2025 vorgesehen. Frank Wedekinds moderner Klassiker von 1891 bietet den Hintergrund zum Musical. „Schon damals sprach das kontroverse Werk der Jugend aus der Seele. Wir freuen uns, die berührende Geschichte erfrischend anders erstmals in diese Region zu bringen“, betont Hirtz. Für die kleinen Zuschauer im Alter ab drei Jahren kommt Das NEINHorn nach Marc-Uwe Kling zum DAS DA THEATER. Das nette Tier lebt im Land der Träume. Doch was andere schön finden, gefällt ihm nicht. Bald nennt man es nur noch NEINhorn. Es läuft los und erkundet die Welt, in der es noch mehr Nein-Sager gibt. Eine tolle Entdeckung. Premiere ist am 21. September. Als Familienstück mit Musik wird für die Größeren die Geschichte von Peter Pan (Premiere: 14. September) erzählt. Vier Kinder verwandeln die Schulaula in Nimmerland, wo sie den Jungen, der nicht erwachsen werden möchte, zusammen mit Elfen, Piraten und Kapitän Hook treffen. Publikumsliebling: Der erste letzte Tag kommt auf Nachfrage wieder. Foto: N. Kleemann „ Von Sabine Rother Wir werden politischer“, betont Tom Hirtz, Leiter des DAS DA THEATERS, bei der Vorstellung des Spielzeit-Programms 2024/2025. „Wir haben Mitverantwortung für diese Welt und wollen das mit hochaktuellen Themen zeigen.“ Konkrete Zeichen sind ihm und seinem Ensemble wichtig. So gibt es beim Anruf des in Köln lebenden iranischen Schauspielers Mohammad-Ali Behboudi zur Wiederaufnahme des Monolog-Stücks Ich werde nicht hassen von Dr. Izzeldin Abuelaish eine schnelle Antwort: „Ja, aus aktuellem Anlass zeigen wir es erneut.“ Die Produktion des Theaterhauses Stuttgart hat das Publikum bereits einmal berührt – nach der neuen Eskalationsstufe beim Nahostkonflikt am 7. Oktober 2023 durch die radikalislamische Terrorgruppe Hamas ist das Stück wieder im Fokus der Theatermacher. Was geschieht: Der Arzt Izzeldin Abuelaish arbeitet als erster Palästinenser an einem israelischen Krankenhaus. Er erzählt vom Alltag in Gaza, von den israelischen Checkpoints, von seiner Familie. Er kämpft für Versöhnung (Premiere: 3. Oktober). Eine weitere Wiederaufnahme gibt es bereits ab dem 22. August für Der erste letzte Tag, nach dem Roman von Sebastian Fitzek, denn die Nachfrage ist groß. Die neue Spielzeit des DAS DA THEATERS zeigt eine breite Palette an Stücken, die zum Nachdenken anregen und trotzdem Humor und gute Laune nicht auf der Strecke lassen.

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