24 | BAD AACHEN 11/24 KULTUR Grenzlandtheater hoch 3 Zwei neue Theaterproduktionen und ein vielfältiges Xtra-Programm laden in diesem Monat zum Besuch der Bühne in der ElisenGalerie ein. Sabine Rother hat Eindrücke gesammelt. DU BIST MEINE MUTTER Das Schauspiel von Joop Admiral, das im September in Monschau Premiere hatte, kommt ab Samstag, 2. November, ins Grenzlandtheater in der ElisenGalerie, wo es bis zum 23. April zu sehen ist. In ihrer Inszenierung des von Jonas Gruber gespielten Solostücks skizziert Regisseurin Eva Brunner die tiefe Beziehung zwischen Sohn und Mutter, den schmalen Grat zwischen Fürsorglichkeit und Belagerung, Nähe und Distanz. Es gibt Momente der Verschmelzung und sogar der Umkehr, denn wo die Mutter das Kind versorgt hat, ist nun das Kind, der Sohn für die Mutter da. Die Grenzen überschneiden sich, was immer wieder auch zu humorvollen Episoden führt. www.grenzlandtheater.de/programm/du-bist-meine-mutter ALLE UNTER EINE TANNE Es ist der Duft der Kindheit – Plätzchen, Vanille, Zimt, Tannengrün, dazu Kerzenschein, Lieder und bunte Päckchen: Alle unter eine Tanne lädt Anja Junski, Dramaturgin und kaufmännische Geschäftsführerin am Grenzlandtheater, mit ihrer Inszenierung der Komödie vom Lo Malinke ein. „Das Fest der Liebe berührt die Menschen, man sehnt sich nach einer heilen Welt, will unbeschwert nach Hause kommen“, sagt die Regisseurin. Im Stück, das am Samstag, 23. November, 20 Uhr, Premiere hat und dort bis zum 31. Dezember zu sehen ist, trifft dieser Wunsch auf nicht ganz so heile Realitäten. Dass die Eltern bereits seit drei Jahren geschieden sind und neue Partnerschaften bestehen, wollen sie den erwachsenen Kindern noch immer nicht sagen – nicht an Weihnachten. Die Folgen sind turbulent, und nicht nur diese Fassade bröckelt. Es sind aber auch alltägliche Dinge, spitze Bemerkungen, Anspielungen und Reibereien, die typisch Familie sind. „Da findet jeder etwas, das ihn an seine eigene Familie erinnert, Nörgeleien vielleicht oder Ehefrauen, die dauernd an ihren Männern herumzupfen“, meint Anja Junski, wobei ihr wichtig ist: „Der Grundton der Geschichte ist liebenswert und nach all den Wirren, die man miteinander erlebt, gibt es zum Schluss dann doch noch weihnachtlichen Frieden.“ Dennoch wird nichts beschönigt, ereignen sich immer wieder Überraschungsmomente und Ahnungen, erfolgen Geständnisse und werden Geheimnisse gelüftet. „Es kommt auf die Betonung an, wie man etwas sagt oder nicht sagt“, beschreibt Anja Junski die Feinarbeit mit dem Ensemble. Was verkraftet Familie? Die Komödie bringt alle an die Grenzen ihrer Nerven, erzählt vom Verschweigen, von belastenden Erwartungshaltungen und Rücksichten, auf die man besser verzichten sollte. Und was macht überhaupt gute Eltern aus? Die Komödie bietet Einblicke mit Wiedererkennungseffekt, vielleicht sogar ein bisschen Schadenfreude. „Mir liegt daran, die so unterschiedlichen Charaktere zu zeigen“, betont die Regisseurin, die zwar alle unter der Tanne, nicht aber am Esstisch versammelt, weil unerwartete Gäste auftauchen. Wer an den Katzentisch muss, ist ein neues Problem. Dann ist da noch die Frage, wer die schönste Torte gebacken hat? www.grenzlandtheater.de/programm/alle-unter-eine-tanne GRENZLANDTHEATER-XTRA Viva la Diva lautet der Titel eines Soloprogramms am Montag, 11. November, 20 Uhr, im Grenzlandtheater. Stephanie Theiß lässt große Sängerinnen wie Marlenen Dietrich, Maria Callas, Hildegard Knef oder Lady Gaga aufleben. Die Lieder und Chansons begleitet Pianistin Angela Händel. Ein Wiedersehen mit Patrick Süskinds Stück Der Kontrabass mit Franz Josef Strohmeier in der Rolle des frustrierten Kontrabassisten gibt es am Montag, 25. November, um 20 Uhr. Vorlesetage in der Städteregion bestreiten Ensemblemitglieder des Grenzlandtheaters Aachen von Donnerstag, 14., bis Samstag, 16. November, bei einer literarischen Tour von Aachen über Baesweiler, Eschweiler und Alsdorf, von Monschau, Roetgen und Herzogenrath bis nach Würselen. Die Schauspieler lassen Geschichten und Bücher auf eindrucksvolle Weise lebendig werden. Alle Termine sind auf der Homepage des Grenzlandtheaters Aachen zu finden. Der Eintritt ist frei. www.grenzlandtheater.de/spielplan BONBON(S) FÜR BESUCHER Weitere Details zu den Stücken sind auf der Homepage des Grenzlandtheaters zu finden. Dort lassen sich auch Tickets erwerben. Zudem sind Karten und Abos an der Theaterkasse (Telefon: 0241/4746-111) sowie an verschiedenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Kleines Bonbon: Es gibt ein Geschenke-Abo mit vier Abenden: Istanbul, ein Sezem Aksu-Liederabend, Glaube, Liebe, Hoffnung, Schauspiel von Ödön von Horváth, Waisen, Thriller von Dennis Kelly, und Nein zum Geld, Komödie von Flavia Coste. www.grenzlandtheater.de
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