02/25 BAD AACHEN | 23 durch den man im vierten Akt gemeinsam mit dem Ensemble, also mit den mächtigen Göttern, in den Hades hinabsteigen darf. Es gibt nur zwei Adventure Seats pro Vorstellung, wer mitmacht, wird von der Abendspielleitung betreut und braucht genau zwei Sachen: Abenteuerlust und Neugier. Zum 200. Geburtstag des Theaters gibt es zudem architektonische Zitate im Bühnenbild. Für diese Inszenierung hat der Regisseur eine erweiterte Aachener Fassung entwickelt, die auch Jacques Offenbachs spätere Version von 1874 berücksichtigt. „Ein paar davon habe ich tatsächlich in diese Inszenierung einbezogen, weil sie reizvoll sind“, verrät der Niederländer. Michiel Dijkema belebt eine Gerichtsszene mit dem Höllenhund Zerberus und lässt den Liebesgott erklären, wie das richtige Küssen funktioniert. „Mit diesen Einfällen wird das Ganze knackig“, freut er sich. Offenbach, der vor dem Orpheus eher als Solist am Cello sowie als Interpret eigener Kompositionen bekannt KULTUR SPANNUNG PUR Orphée aux enfers (Orpheus in der Unterwelt), Opéra bouffon in zwei Akten von Jacques Offenbach, Text von Hector Crémieux und Ludovic Halévy feiert am Samstag, 8. Februar, 19 Uhr, Premiere im Großen Haus des Theaters Aachen. Die musikalische Leitung obliegt Chanmin Chung. Für Regie und Bühne zeichnet Michiel Dijkema verantwortlich. Die Vorstellungen laufen bis zum 24. Mai. Tickets gibt es online oder an der Theaterkasse. Diese ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet, Tel.: 0241/47 84-244. Adventure Seats lassen sich ausschließlich an der Theaterkasse buchen. Auf S. 44 gibt es Tickets zu gewinnen. www.theateraachen.de Regisseur: Michiel Dijkema Foto: András Dijkema gewesen war und bereits viele Einakter herausgebracht hatte, hat mehr und mehr sein Talent für musikalische Komödien ausgebaut. Er war es zudem, der erstmals die Öffentliche Meinung als Person auftreten ließ, die Doppelmoral und Bigotterie verkörpert. „Es gab bereits zuvor symbolische Gestalten, die etwa Begriffe wie die Tugend, den Glauben oder die Gerechtigkeit verkörperten“, bestätigt Dramaturgin Isabelle Becker. „Die Öffentliche Meinung war bei Offenbach erstmals im Einsatz.“ Bleibt nur abzuwarten, wie Aachens öffentliche Meinung auf diese so grandios klingende Inszenierung reagiert. Toi, toi, toi.
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