BAD AACHEN 03-2025

quent nähern – bereits bei den bequemen Sitzmöbeln, den kleinen Polsterbänken mit hellen Überzügen oder den Einzelsesseln in knalligem Orange, Rückzugsorte zum Lesen, zum Entdecken von Zeitschriften, zum Gemütlich- machen, ein Tischchen in der Nähe, auf dem vielleicht ein Café au Lait, ein Capuccino Caramel, ein Espresso oder eine feine Schokoladenmilch stehen – alles frisch aus dem chromblitzenden Automaten. Bei monatlichen Informationsveranstaltungen geht es um Einblicke in die Bibliothek und mehr. Eine Wunschbox sammelt Ideen der Besucherinnen und Besucher. Gleichzeitig wird die Scheu vor digitalen Medien und Bibliotheksangeboten abgebaut. Was ist ein E-Reader, wie kann man ihn nutzen? „Wir geben dazu nicht nur eine Einführung, wir haben speziell für Golden Ager Geräte angeschafft, die wir verleihen“, berichtet Marina Sauerland. Und noch ein spannendes Angebot: Mit der Zauberharfe lässt sich sanfte Musik entdecken, und das gelingt jedem, Vorkenntnisse sind nicht nötig, denn das zierliche Instrument mit den klingenden Saiten kann mit einem Trick gespielt werden – ein Blatt wird unter die Saiten geschoben und zeigt an, wo man zupfen sollte – und schon erklingt die Melodie von Das Wandern ist des Müllers Lust. Auch Workshops sind in der Stadtbibliothek geplant. Doris Reinwald hat zusammen mit ihrem Team einen guten Blick für Vernetzungen. „Es gibt großartige Kochbücher und auch Handarbeitsbücher“, nennt sie Beispiele. „Da könnten sich gemeinsame Interessen bei jüngeren und älteren Nutzerinnen und Nutzern finden.“ Sie weiß: „Nicht nur Kochen, auch Stricken und Häkeln sind im Moment ein deutlicher Trend.“ Für sie alle ist es wichtig, offen zu sein, ansprechbar und hinsichtlich der Wünsche eine wachsende Golden-Age-Flexibilität zu beweisen. Spiele miteinander ausprobieren? Warum nicht? Bereits vor der Rente aktuelle Literatur dazu auswerten? Unbedingt! In Bewegung bleiben – geistig und körperlich. Gleichzeitig kann ein Rückblick für neue Entdeckungen sorgen, Gedichte etwa, die man früher einmal gelernt hat, Märchen und Mythen wie die Edda oder das Nibelungenlied und das berühmte Rolandslied, die man schon lange einmal wieder lesen möchte – vor dem Hintergrund eigener Lebenserfahrung und mit Zeit, die man nun selbst gestalten kann. www.stadtbibliothek-aachen.de Fotos: Kulturbetrieb/A. Steindl SONDERVERÖFFENTLICHUNG Für Menschen mit etwas mehr Zeit hat die Stadtbibliothek Aachen einen neuen Bereich gestaltet, der sich in erster Linie an die Generation 65+ richtet – aber Entdeckungen für alle bietet! Von Sabine Rother Der luftig helle Raum, der sein Tageslicht durch vier originelle Bullaugen im rauen Beton der Decke gewinnt, lädt zum Treffen ein – mit einem Buch, mit anderen Menschen oder sogar mit einem schönen Klangkörper wie der Zauberharfe: Unter dem Motto Golden Age hat die Stadtbibliothek Aachen (Couvenstraße 15), die zum Kulturbetrieb der Stadt Aachen gehört, einen neuen Bereich gestaltet, der sich in erster Linie an die Generation 65+ richtet, wie Bibliotheksleiterin Doris Reinwald berichtet. „Natürlich ist der Übergang zur gesamten Bibliothek fließend, die Gruppe der Nutzerinnen und Nutzer gemischt“, sagt die Diplom-Bibliothekarin. „Aber in diesem Projekt sind viele Gedanken zu den speziellen Wünschen von Menschen umgesetzt, die etwas mehr Zeit haben.“ In Zusammen- arbeit mit Irit Tirtey, Kaufmännische Geschäftsführerin beim Kulturbetrieb der Stadt Aachen, ist die Gestaltung eines Raumes gelungen, der eine Menge Potenzial hat. Zauberhafte Momente mit Harfe & Co. Mit diesem Projekt, das zahlreiche Facetten hat, überzeugt die Stadtbibliothek Aachen auch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das mit insgesamt 25650 Euro dabei ist. So finden die Golden Ager eine interessante Literaturauswahl griffbereit vor, gibt es zusätzlich zum Mordfall Iserlohn wertvolle Einblicke in zeitkritische Themen, wie zum Beispiel über die Omas for Future, Anregungen zum offenen Umgang mit Fragen zwischen den Generationen (Lass los), Elke Heidenreichs Altern, Sportliches bis hin zum Yoga und nicht zuletzt das Werk Rollator fit. Golden Age – das ist in der Stadtbibliothek mehr als nur ein Blick auf die Altersgruppe, der sich Doris Reinwald und ihr Team konse03/25 BAD AACHEN | 17 Golden Ager aufgepasst!

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