38 | BAD AACHEN CHIO 2022 SPORT Wenn Quantaz tanzt Während Isabell Werth ihre Starstute Bella Rose verabschiedet, sattelt sie zeitgleich ihren neuen Stern am Dressurhimmel zum bereits zweiten Start in der Aachener Soers. Von Ute Steinbusch Auf ihrem Hof stehen rund 100 Pferde, vom Fohlen bis zum Rentner. Weidegang verordnet Dressurreiterin Isabell Werth allen ihren Vierbeinern, selbst den Turniergrößen Bella Rose und Weihegold, als sie noch mittendrin in ihrer hochkarätigen Sportkarriere waren. Nun hat ein anderer übernommen, ein dunkelbrauner in Brandenburg gezogener Deutscher Sportpferde-Hengst namens Quantaz. Ihn sollte sie eigentlich für ihre Schülerin Victoria Max-Theurer vorbereiten. Doch zwischen Quantaz und Werth funkte es, sodass sich Werths Mäzenin Madeleine Winter-Schulze entschied, Anteile an dem Pferd zu erwerben. Damit ist er zu Werths neuem Stern am Grand-Prix-Himmel avanciert, das Paar ist bereits im Olympia-Kader gelistet. Einmal mehr macht Isabell Werth das möglich, wovon viele ihrer Konkurrentinnen und Konkurrenten im Viereck nur träumen können: Während sie ihr bisheriges Starpferd Bella Rose in Aachen in den Ruhestand verabschiedet (s. S. 47) hat sie bereits den nächsten Erfolgsgaranten unter dem Sattel. Was mit Gigolo begann, ging über Satchmo, Weihegold und Emilio bis hin zu Bella Rose weiter, um nur einige zu nennen. Mit Bohemian Rhapsody zum Kürsieg Und jetzt eben Quantaz. Der Quaterback-Sohn hat sich brillant entwickelt: 2018 erreichte er noch unter Ronald Lüders das GrandPrix-Niveau. Ende 2020 wurde er mit dem Otto-Lörke-Preis als bestes Nachwuchs-Grand-Prix-Pferd ausgezeichnet. Eine Ehre, die Isabell Werth schon zum 14. Mal bei einem ihrer Pferde erlebte. Nun ist der Hengst zwölfjährig, und Isabell Werth hat Großes mit ihm vor Augen. Im vergangenen Jahr holte das Paar den Großen Dressurpreis von Aachen. Nach der Siegerehrung tanzte der Hengst einfach weiter und wollte gar nicht das Viereck verlassen. „Er fand sich selbst ganz toll“, schilderte Werth lachend ihren Eindruck von dem Dunkelbraunen. Immerhin hatte er auch Grund dazu: punktgenaue Piaffen, kraftvolle Galoppaden, elegante Traversalen sowie exakte Ihr Weg führt nach oben: Isabell Werth und ihr „Neuer“, Quantaz. Foto: Andreas Steindl
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