BAD AACHEN CHIO 2022

4 | BAD AACHEN CHIO 2022 CHIO AACHEN 2022 Den CHIO gestalten Für Frank Kemperman ist es das letzte Turnier als Vorstandsvorsitzender, ab Oktober wechselt er in den ALRV-Aufsichtsrat. Mit ihm und Michael Mronz, Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH, sprach Bernd Mathieu. BAD AACHEN: Herr Kemperman, sagen Sie bitte etwas zu Ihrer Gefühlslage vor Ihrem letzten Turnier als Vorstand. Frank Kemperman: Schön. Toll. BAD AACHEN: Und das heißt? Kemperman: Ich gehe in Rente und freue mich darüber; denn irgendwann reicht es. Den ALRV gibt es fast 125 Jahre. Es geht hier nicht um Personen, sondern um den Sport und die Pferde. Wir dürfen das alles ein wenig mitgestalten. Nun ist für mich die Zeit in diesem Amt vorbei. Man wird ein bisschen älter, die jungen Leute rücken nach, kein Drama. BAD AACHEN: Wie viele Jahre waren Sie hier? Kemperman: Am 1. September bin ich 29 Jahre hier, und etwas bleib‘ ich ja noch mit dabei. BAD AACHEN: Das bedeutet? Kemperman: Die ALRV-Mitglieder haben mich ab Oktober in den Aufsichtsrat gewählt. BAD AACHEN: Dann ist es also gar kein kompletter Abschied. Das machen ja viele, sie wechseln vom Vorstand in den Aufsichtsrat und mischen sich von dort aus ins operative Geschäft ein. Kemperman: Nein, der Aufsichtsrat ist nicht fürs operative Geschäft zuständig. BAD AACHEN: Bei Ihrem schwarz-gelben Nachbarn in der 4. Liga schon. Kemperman: Meine Tätigkeit wird der Aufsichtsrat sein, nicht die Geschäftsführung und der Vorstand. An den Zuständigkeiten ändert sich nichts! Der Vorstand mit Birgit Rosenberg und Philip Erbers hat sich schon jahrelang gut vorbereitet, damit wird das kontinuierlich so weitergehen. Also: Irgendwann gehen alle mal in Rente, auch der junge Mronz. Es war eine wunderschöne Zeit, das war mein Leben. Michael Mronz: Das ist Dein Leben. Kemperman: Da hat er recht. Das ist mein Leben und bleibt es auch. BAD AACHEN: Wie reagiert Ihre Frau auf diesen Satz? Kemperman: Die spricht in letzter Zeit immer öfter von „uns“. BAD AACHEN: Reden wir über das Turnier 2022. Was ist anders als in den vergangenen Jahren, spielt Corona noch eine Rolle? Kemperman: Das soll anders sein: endlich wieder ein normales Turnier ohne Begrenzungen und Masken. Ich hoffe sehr, dass wir hier feiern können vor vollbesetzten Rängen, mit schöner Atmosphäre. Ich hoffe, dass das wieder normal wird, das wäre schön. BAD AACHEN: Gibt es neue Akzente im sportlichen Bereich? Mronz: Es gibt zeitgleich zum CHIO die FEI Youth Equestrian Games mit 30 jungen Talenten im Alter von 14 bis 18 Jahren aus 30 Nationen. Das sollte ursprünglich ein Teil der Olympischen JugendSommerspiele in Dakar sein, die sind auf 2026 verschoben worden. Für uns in Aachen ist das etwas sehr Besonderes, weil Jugend für uns ein zentrales Thema ist. Die Investitionen der letzten Jahre wollen wir in diesem Bereich weiter intensivieren. BAD AACHEN: Die Sponsoren sind trotz der ausgefallenen und verschobenen Turniere geblieben. Mronz: Dass Wirtschaftspartner in einer solchen Situation bleiben, ist nicht der Normalfall. Wir sind stets im intensiven Austausch mit unseren Partnern über Leistung und Gegenleistung. Da geht es um die Frage, wo wir unser Produkt noch besser machen können, um den Unternehmen Lösungsangebote für ihre Aufgabenstellung zu geben. Da haben wir uns während der Coronazeit in verschiedenen Bereichen noch weiterentwickeln können. BAD AACHEN: Zum Beispiel wo? Mronz: Etwa bei der Digitalisierung, beim digitalen CHIO-Magazin, das einmal im Monat ausgestrahlt wird. Oder beim CHIO Aachen CAMPUS, den wir während der Coronazeit an den Start gebracht haben. Der CAMPUS wird in Zukunft den CHIO zusätzlich prägen – so wie damals die Installation der Flutlichtanlage, die hervorragende Abendveranstaltungen erst möglich gemacht hat. Damals haben viele gefragt, was das soll, wir sind sogar beschimpft worden. BAD AACHEN: Beschimpft wegen der Flutlichtanlage? Mronz: Ja, von einem früheren Bundestrainer, der mir vorwarf, so etwas könne nur einer machen, der keine Ahnung vom Sport hätte. Das sei eine Katastrophe. Lange erfolgreiches Managerteam: Frank Kemperman (ALRV) und Michael Mronz (ART) blicken voraus. Fotos: Andreas Steindl

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=