42 | BAD AACHEN CHIO 2022 SPORT Fahren ist Familiensache René Poensgen aus Eschweiler ist der Lokalmatador unter den Gespannfahrern. Ob er seinen Vierspänner in der Soers anschirren darf, hängt von vielen Faktoren ab. BAD AACHEN drückt jedenfalls fest die Daumen! Von Ute Steinbusch Von Eschweiler nach Aachen sind es kaum 20 Kilometer. Für den Gespannfahrer René Poensgen liegt dazwischen aber noch weit mehr. Poensgen zählt zu den handverlesenen Mitgliedern des bundesdeutschen Championatskaders. Dennoch muss er um seine Startlizenz beim CHIO bangen: „Im vergangenen Jahr hat die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) das Reglement geändert. Seitdem dürfen nur noch drei Gespanne einer Nation bei Championaten antreten. Das erhöht den Konkurrenzdruck erheblich.“ Noch hat Poensgen in dieser Saison nicht alle seine nationalen Konkurrenten hautnah zu Gesicht bekommen, daher schaut er gerne zunächst auf seine eigene Vorbereitung: „Mit dem Saisonstart bin ich sehr zufrieden. Beim Turnier in Windsor sind wir im Nationenpreis Zweiter geworden.“ Zusammen mit Mareike Harm und Michael Brauchle fehlten dem deutschen Team nur 0,5 Punkte zum Sieg. „Ich habe zwei junge Pferde in mein Gespann aufgenommen, sie sind siebenjährig und haben viel Potenzial. Dafür fehlt natürlich an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig Routine, aber sie lernen von Turnier zu Turnier.“ 2021 als Equipechef unterwegs René Poensgen hat viel Freude daran, junge Pferde in den Sport zu bringen. Diesen betreibt er neben einem Spezialbäckereibetrieb, den er gemeinsam mit seinem Bruder managt, und mit der ganzen Familie, die eng in die pferdesportlichen Aktivitäten eingebunden ist. Poensgens Lebensgefährtin ist selbst Bereiterin und kümmert sich um Ausbildung und Training der Pferde. Im heimischen Stall stehen acht Turnierpferde, von denen eines nun in Rente gehen wird. Ein jüngeres darf die Box demnächst übernehmen. Zwei Vierjährige hat Poensgen zudem bei Sportpartner Georg von Stein stehen. Wenn ein Turnierwochenende ansteht, reist die Familie ab. Auch die Tochter fährt auf der Kutsche mit. Für Poensgen ist sein Sport immer auch Herausforderung: „Meine Tochter wird demnächst eingeschult, da müssen wir sehen, wie sich die Dinge vereinbaren lassen.“ Neben der Fahrkarte für den CHIO Aachen, den er mit Sicherheit wie in den vergangenen 34, 35 Jahren auch als „Fußpersonal“ besuchen möchte, peilt er die Deutsche Meisterschaft an, bei der das Poensgen-Gespann im vergangenen Jahr Bronze erfahren konnte. 2021 war René Poensgen übrigens auch Equipechef der Fahrer beim CHIO in der Soers. Denn der Bundestrainer Karl-Heinz Geiger war zeitgleich bei einem Turnier in Frankreich gefragt und Achtung, Action: René Poensgen beim Aachener Marathon. Fotos: Andreas Steindl
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