BAD AACHEN CHIO 2022 | 43 Poensgen, für den der CHIO ein Heimspiel ist, sprang ein. „Das habe ich sehr gern gemacht, aber in erster Linie bin ich doch selbst Sportler“, resümiert Poensgen heute. Von Windsor bis zur WM Nach der Deutschen Meisterschaft wartet auf die Gespannfahrer im September die Weltmeisterschaft in Italien (s. S. 54). Selbstredend hofft der Eschweiler Gespannfahrer, sich für Pratoni del Vivaro zu qualifizieren. Ein bisschen mehr PR könnte seinem Sport nicht schaden, findet Poensgen. „Wenn ich sehe, was da in Windsor an Zuschauern los war, ist das nicht mit uns zu vergleichen.“ Allerdings sei eine Atmosphäre wie im altehrwürdigen Schlosspark von Windsor auch schwer auf der grünen Wiese aus dem Boden zu stampfen. „Im internationalen Vergleich macht sich natürlich auch bemerkbar, dass die deutschen Gespannfahrer allesamt keine Profis sind. Dazu fehlen bei uns schlichtweg die Sponsoren“, schildert René Poensgen. Er hat Verständnis dafür, dass andere Pferdesportdisziplinen, die auch olympisch sind, auf mehr Kräfte beim nationalen Verband bauen können, doch etwas mehr Aufmerksamkeit täte dem Fahrsport mit Sicherheit gut. „Aktuell ist es so, dass ich ein Auswärtsturnier eben zusammen mit Freunden und Familie abrunde und genieße. Der Sport ist bei uns Familiensache“, schließt der Lokalmatador ab. SPORT FAHREN: VIERFACHE PFERDEPOWER Für die Gespannfahrer mit ihren Kutschen ist der CHIO Aachen ein Dreikampf: In einer Dressurprüfung müssen sie Geschick und Können unter Beweis stellen und die vier Pferde im Gespann sicher führen. Beim Marathon, der Geländeprüfung für Vierspänner, ist etwas mehr Action gefragt. Um und durch die Hindernisse müssen die Gespanne möglichst schnell und fehlerfrei ins Ziel gelangen. Ein beeindruckendes Spektakel in der Aachener Soers (s. S. 44/45). Und zum Abschluss folgt noch das Hindernisfahren. Im schicken Zwirn und mit blankpolierten Landauern müssen die Meister auf dem Kutschbock einen Pylonenparcours fehlerfrei durchfahren. Auf Sieg abonniert sind hier seit vielen Jahren zwei handfeste Herren: IJsbrand Chardon (NED; 2006 bis 2008, 2018, 202) und Boyd Exell (AUS; 2009 bis 2013, 2016, 2017, 2019). Deren Siegesserie durchbrach 2014 nur Chester Weber (USA). Zeit also mal wieder für einen deutschen Sieg. Im Kader sind Michael Brauchle (Aalen), Mareike Harm (Negernbötel), René Poensgen (Eschweiler) sowie Anna Sandmann (Lähden), Christoph Sandmann (Lähden) und Georg von Stein (Modautal). www.chioaachen.de/de/programm/vierspaenner
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