BAD AACHEN CHIO 2023

38 | BAD AACHEN CHIO 2023 SPORT Vielseitigkeit ist mit Sicherheit die herausfordernste Disziplin beim CHIO Aachen. Sie hat Tradition und sieht viele erfolgreiche Frauen am Start – so wie Sandra Auffarth! Wie der Name schon sagt, werden den Reitern und Pferden in der Vielseitigkeit vielfältige Leistungen abverlangt: Die Disziplin kombiniert Dressur und Springen mit einem Geländeparcours, dem Herzstück der Sportart. Während des CHIO Aachen findet jeweils eine Teilprüfung an zwei Tagen statt. So bleibt es gleich dreifach spannend für Teilnehmende und Zuschauende: Erst wenn alle Reiter-Pferd-Paare im Ziel der Geländestrecke (s. S. 42/43) sind, stehen Sieger und Platzierte endgültig fest. Der Kurs führt dabei durch die schöne Aachener Soers und über Naturhindernisse. Bis heute wird die Vielseitigkeit als Krone der Reiterei bezeichnet. Aus den militärischen Geländeritten, wie sie um die Jahrhundertwende populär waren, entwickelten sich allmählich Querfeldeinprüfungen, die später zu Vielseitigkeitsprüfungen mit Dressur, Geländeritt und Springen wurden. Die offizielle internationale Bezeichnung für die Vielseitigkeit ist Concours complet (CC), im britischen Sprachraum wird die Disziplin als Eventing bezeichnet. Der frühere Name Military erinnert an den Ursprung dieser Wettkampfform – ein Ausbildungsprogramm des Militärs zum Test von Soldatenpferden. Ein Härtetest mit oft unschönen Unfällen ist die Vielseitigkeit heute nicht mehr: So wurde die Rennbahnphase 2004 gestrichen, auch zwei Wegstrecken wurden als überflüssige Ermüdungen abgeschafft. Das Gelände wurde verkürzt, dafür die Anforderungen in Dressur und Springen erhöht. Ein echter Dreikampf also mit Schwerpunkt auf dem Cross. Nicht unerwähnt bleiben darf allerdings, dass nach wie vor Stürze passieren. Zuletzt beim CHIO 2022 in Aachen. Während des Geländerittes prallte Allstar B gegen ein Hindernis und verletzte sich schwer. Tierärzte mussten den Wallach von Weltmeisterin Rosalind Canter kurz darauf einschläfern. Auch Reiter kommen zu Schaden: Am 14. Juni 2014 starb der Deutsche Benjamin Winter an den Folgen eines schweren Schädel-Hirn-Traumas, das er sich bei einem Sturz in Luhmühlen zugezogen hatte. Nichtsdestotrotz ist der Sport für viele faszinierend und seit 1912 in Stockholm auch olympisch. Von Faryno gelernt Versiert und wagemutig reiten in dieser Disziplin oft Frauen voran. Allein im deutschen Olympiakader stehen sechs Frauen neben vier Männern. Eine von ihnen ist Sandra Auffarth, die beim CHIO Aachen 2022 zum zweiten Mal Siegerin in der Vielseitigkeit wurde. Bereits 2014 war ihr dies mit Opgun Louvo gelungen. Die heute 36-Jährige aus Ganderkesse gehörte zudem bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr mit Viamant du Matz einmal mehr zum deutschen Team und holte gemeinsam mit Christoph Wahler, Julia Krajewski und Michael Jung die Goldmedaille. Wo sie so zu reiten gelernt habe? „Auf Faryno“, sagt sie und spricht von ihrem ersten braunen Ponywallach, der schick, frech, ein Hengsttyp und ein richtiger Sportler gewesen sei. Ja, und selbstbewusst eben: „Wenn ich mit ihm ausreiten wollte, kam ich manchmal nicht von unserem Hof runter“, lacht sie und schließt dann mit der Erinnerung an die DM in Springen und Vielseitigkeit, an der sie auf Faryno mit 14 teilnahm. Keine Frage also, dass Sandra Auffarth sich auch beim CHIO Aachen 2023 wieder durchsetzen will! cf Viamant du Matz: Sandra Auffarth mit ihrem 14-jährigen Wallach. Fotos: Andreas Steindl Aufwind für Auffarth Moderne Diagnostik & Therapie • Digitales Röntgen • Digitaler Ultraschall • Röntgengestützte Infiltrationen • Knorpeltherapie • Stoßwelle Operative Schwerpunkte • Wirbelsäulenchirurgie • Endoprothetik • Arthroskopische Chirurgie Univ.-Prof. Dr. med. Markus Tingart | Priv.-Doz. Dr. med. Valentin Quack Fachärzte für Unfallchirurgie & Orthopädie Orthopädischunfallchirurgische Praxis Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Neuenhofstraße 194. Terminvergabe unter: Tel: 0241. 900 530 20 oder online www.ortho-centrum.de

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