Enges Tal und weite Welt

203 war auch Buirmann wieder zur Stelle und führte in den beiden folgenden Jahren zusammen mit Jan Möden Prozesse in Heimerzheim, Meckenheim und Rheinbach. Am Ende der Rheinbacher Hexenverfolgungen waren von den 14 Mitgliedern des Stadtrats, dem Bürgermeister und dem Stadtschreiber bis auf zwei Parteigänger Buirmanns alle entweder tot oder aus der Stadt geflohen. Auch außerhalb des Erzstifts, so 1638 in Siegburg, ist er tätig gewesen. Seinen letzten Prozess führte er im November 1644 im Drachenfelser Ländchen. Dieser endete mit Todesurteilen gegen zwei Frauen. Die letzte Nachricht über ihn stammt aus einem Hofratsprotokoll aus dem Jahr 1649. Jan Möden wurde in den 1590er Jahren in Koblenz als Kind wohlhabender Eltern geboren. 1612 und 1613 war er im Jesuitenkolleg der Universität Mainz eingeschrieben. Danach studierte er Rechtswissenschaften in Würzburg. Das Fach umfasste das zur damaligen Zeit vom römischen Rechtsdenken geprägte weltliche Recht und das eigenständige Kirchenrecht. In beiden Fachgebieten wird er wahrscheinlich den Grad eines Doktors erworben haben. 1619 ließ er als Ehemann der Tochter des Remagener Schultheißen sein erstes Kind taufen. Im Zusammenhang mit Hexereiverfahren tauchte er seit 1627 in den Manderscheider Grafschaften Blankenheim und Gerolstein auf. 1628 – 1629 assistierte er Franz Buirmann bei den Hexenverfolgungen in Ahrweiler. 1629 ließ er sich in Münstereifel nieder und organisierte von hier aus erneut Hexenjagden in den Gebieten des Grafen von Manderscheid-Blankenheim und des Kurfürsten von Köln. 1636 heiratete Möden zum zweiten Mal und wurde im folgenden Jahr Bürgermeister von Münstereifel. Als seine zweite Frau 1641 starb, galt er als hoch verschuldet. Im selben Jahr verließ er mit zwei seiner sieben Kinder Münstereifel in Richtung Koblenz. Von 1645 bis 1647 leitete er die Hexenprozesse in der kurkölnischen Exklave Rhens. Seit 1646 beteiligte er sich an den langjährigen Hexenverfolgungen in Winningen an der Mosel und in Bürresheim (1647), Kastellaun und Altenahr (1649). Winningen und Kastellaun gehörten zur evangelischen Grafschaft Sponheim. Damit diente er gleichzeitig zwei, in den Konfessionskriegen der Zeit feindlich gegenüberstehenden Herren. Für ihn scheint dies unerheblich gewesen zu sein. Nach 1659 Tod einer Verdächtigen unter der Folter. Der Kupferstich aus dem Buch Löhers zeigt eine Verdächtige, die unter der Folter ums Leben gekommen ist. Die Person am linken Bildrand könnte auf Franz Buirmann und seine zweifelhafte Rolle hinweisen. Kupferstich aus: H. Löher, Hochnötige Unterthanige wemütige Klage Der Frommen Unschültigen.

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