225 grenzte an Kirchsahr und Houverath. Die darin gelegenen Orte Eichen, Lanzerath und Scheuren gehörten zur Unterherrschaft Schweinheim. In beiden Fällen waren die Bauern der Grundherrschaft Burgsahr nicht nur auf Land eines fremden Grundherrn, sondern darüber hinaus auf das Wohlwollen eines anderen Landesherrn angewiesen. In Houverath waren es die Grafen von Blankenheim aus einer Nebenlinie der Jülicher Herzöge, zu deren Lehnsleuten die Spieß von Büllesheim als Inhaber der Burg Schweinheim zählten. Die Hinweise Ludwig Blankarts mussten daher auch die Räte in Bonn als Warnung verstehen, durch eine übertriebene Besteueerung die Bauern seiner Unterherrschaft nicht nur in wirtschaftliche Abhängigkeit zu einem fremden Grundherrn zu bringen, sondern sie dem Erzstift zu entfremden und dessen größtem Konkurrenten in die Arme zu treiben. Die Höfe der Grundherrschaft Kirchsahr 1602 Von 1602 stammt auch die erste Landesbeschreibung für Kirchsahr.399 Sie erfasste acht Bauern. Der Wert ihrer Höfe wurde mit 920 Talern veranschlagt. Stiftshof und Pfarrhof fehlen in dieser Deskription. Hof Garten Äcker Wiesen Lage Wert Peter Scholtheiß in der Sahrn 2 14 5 Hürnig 120,0 Rosen Jan 3 12 8 Kirchsahr 162,5 Steffan Müller 3 19 - Kirchsahr, Mühle 175,0 Eiff in der Binsenbach 3 7 6 Binzenbach 152,5 Jaen auff Wynnen 1 7 2 Winnen 60,0 Johan Schefer auf Wynnen 1 9 7 Winnen 65,0 Wilhelm der alde Scholthais zu Hoefraedt - 1 5 Winnen 95,0 Crützbergs Johann - 22 10 - 90,0 gesamt 13 91 30 920,0 1 Flächenangaben in Morgen, Wertangaben in Taler Der Stiftsdekan Hubert Lomessen (1576 – 1606)400 erhob noch im Oktober des gleichen Jahres Beschwerde gegen den Steueranschlag.401 Kirchsahr beschreibt er in seiner Eingabe an den damaligen Koadjutor des Erzstifts, Ferdinand von Bayern (1595 – 1650), als „rawen Ortt“, in dem „…nuhr allein 4 oder 5 arme Baurs-Leuth…“ als Untertanen des Stifts (Undersassen) lebten. Ausreichende Einkünfte konnten sie nur erzielen, wenn sie Land oder Höfe anderer Grundherren hinzupachteten. Bei Johan Wappen der Spieß von Büllesheim M. von Spießen, Wappenbuch des Westfälischen Adels. Görlitz 1901-1903. Band 2, Tafel 301.
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