248 Mit der fortscheitenden Erschöpfung der Böden vollzog sich allmählich der Übergang zur Schiffelwirtschaft als letzter Möglichkeit der Bodennutzung. In der Eifel kam ihr noch bis ins 19. Jahrhundert große Bedeutung zu. Zum ersten Mal wird sie in einem 1357 zwischen der Gemeinde Manderscheid und dem benachbarten Großlittgen geschlossenen Vergleich über die Waldnutzung mit der Bestimmung: „sie ensulden doch da nit roden noch schiffeln“ schriftlich erwähnt.457 Die Urkunde ist allerdings nicht mehr als die Erneuerung einer bereits zu Zeiten des Trierer Erzbischofs Balduin (1307 – 1354) getroffene Vereinbarung. Meist bildete die Schiffelwirtschaft die letzte Möglichkeit einer wirtschaftlichen Nutzung der bereits zu Heiden herabgesunkenen Anbauflächen. Das Schiffeln konnte aber auch im direkten Übergang von der Rodung aus erfolgen und ist daher nicht immer eindeutig von der Rottwirtschaft zu unterscheiden. Bei der Schiffelwirtschaft rodete man zunächst die von niedrigem Wald bewachsenen Bergkuppen, entfernte dabei aber auch die Wurzelstöcke. Auch hier diente das zuvor für die Lohegewinnung geschälte Holz der Herstellung von Holzkohle. Die auf der gerodeten Fläche nachgewachsene Grasnarbe wurde anschließend in quadratische Stücke gestochen und während des Sommers getrocknet. In der niederschlagreichen Westeifel rollte man die Plaggen auf und stellte sie kegelförmig zusammen. In der trockenen Osteifel begnügte man sich damit, die Plaggen zu wenden. Zwischen der Heu- und Getreideernte wurden sie von der Erde befreit und über Reisighaufen verbrannt. Vor der Herbstaussaat streute man die Asche als Dünger aus und säte darin Roggen. In den folgenden Jahren brachte das geschiffelte Land im günstigsten Fall noch zwei Arbeitsabläufe der Schiffelwirtschaft Grafik: Andreas Schmickler)
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