Enges Tal und weite Welt

249 bis dreimal Hafer. Schwerz sah das Schiffeln nicht so negativ: „Wenn sich in einer bevölkerten Gegend, oder auf einem guten Boden, Vieles gegen das Schiffeln sagen ließe, so lässt sich in Gebirgsgegenden, auf undankbarem Boden, bei großer Feldausdehnung und geringer Bevölkerung, Vieles dafür sagen. Das Schiffelland ist in der Eifel nicht allein unmittelbar die Hauptstütze der Subsistenz, sondern auch sehr oft mittelbar die Stütze des gewöhnlichen Baulandes. Das Stroh, was auf diesem gewonnen, oder so zu sagen gefunden wird, kommt diesem zu gut.“458 Das Verfahren beschreibt er so: „Das Schiffeln und Brennen wird nach den Orten, nach einer 10, 12, 15, 20, 30, ja 50jährigen Ruhe vorgenommen, wobei es wahrscheinlich auf die größere und kleinere Ausdehnung, oder die schlechtere und bessere Beschaffenheit des Wildlandes ankommt ... Zuerst wird der Boden mit einem eigenen Pfluge aufgeritzt, dann der Rasen mit der Haue losgehauen. Die Rasenstücke werden so lange an der Sonne und Luft umgewendet, geschlagen und gehackt, bis die meiste Erde abgefallen ist. Sind die Rasen endlich trocken genug, so werden sie um ein dünnes Reisbund gelegt und dieses angezündet. Asche und Kümmer werden ausgestreut, der Roggen darüber hergesäet und mit dem Pfluge untergebracht. Nach diesem Roggen folgt dann noch 2 – 3mal Hafer, oder einmal Hafer und einmal Buchweitzen. Dass ein nasser Sommer, wo die Rasen nicht trocken werden können, eine öffentliche Kalamität für die Eifel sey, glaube ich schon gesagt zu haben.“459 Im Sahrbachtal war der Boden offensichtlich von besonders schlechter Qualität, denn nach Ausweis der Bittschrift von 1661 musste er nach der letzten Ernte 50 Jahre („50 Wacholderheide Foto: Elke Stute-Verscharen Besenginsterheide Foto: Elke Stute-Verscharen

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