250 undt ein Jahrn“) liegen bleiben. Etwa 3 bis 4 Jahre nach der letzten Ackernutzung schnitt man noch Heidekraut und Besenginster als Stallstreu, anschließend diente das Land der Schafweide, die das Nachwachsen des Waldes verhinderte. Nur Wacholder und Ginster konnten sich wegen ihrer Unverträglichkeit für die Weidetiere behaupten. So entstanden die noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Eifel typischen, von Ginster und Wacholder geprägten Heideflächen der kahlen Bergkuppen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein Rückgang der Schiffelwirtschaft ein. Bessere Straßen brachten Dünge- und Futtermittel auch in die abgelegenen Eifelgemeinden und machten eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung möglich. Zugleich sank seit etwa 1847 aufgrund des Preisverfalls für Wolle und Schaffleisch der Bedarf an Weideflächen. Im ehemaligen Landkreis Ahrweiler hielten sich Schiffelflächen aufgrund eines hohen Ziegenbestandes aber noch bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts. Flurnamen wie Heidenthal, Ginsterberg und Schiffelwiese (450 m ssw. der Kapelle Auf Seeligen) verweisen noch heute auf diese Form der Bodennutzung. Köhlerei Die Gewinnung von Holzkohle ist eng mit der Verhüttung von Erzen verbunden. Eisenverarbeitung ist in der Eifel bereits für die Zeit um 600 vor Chr. und ebenso für die römische Zeit belegt. Auch die Gewinnung von Kupfer und Blei ist in dieser Zeit anzunehmen. Seit dem späten 15. Jahrhundert erlebten sie auch in unmittelbarer Nähe des Sahrbachtals einen erneuten Aufschwung. Jetzt wurde der Wald wieder verstärkt zur Gewinnung von Holzkohle genutzt, zumal die sich in der Nachbarschaft um Aremberg entwickelnde Eisenindustrie ihren Bedarf an Holzkohle nicht allein aus den heimischen Wäldern decken konnte. Den ältesten schriftlichen Beleg für den Betrieb von Kohlenmeilern im Sahrbachtal liefert die Grenzbeschreibung von 1576, die an mehreren Stellen Meilerplätze unter der wechselnden Bezeichnung Kollstatt und Kollplatz als Orientierungspunkt ausgibt. Auch in dem 1748/1750 angefertigten Lageplan findet sich ein entsprechender Eintrag. Gegenüber dem nur begrenzt lagerfähigen Holz bot die Holzkohle bei transportgünstigem Gewicht und geringem Volumen die nahezu doppelte Temperaturausbeute und lieferte bei ihrer flammlosen und rauchfreien Verbrennung überhaupt erst die für eine Verhüttung der Erze und die Weiterverarbeitung des Eisens erforderlichen Temperaturen. Auch für die Klärung von Flüssigkeiten, so bei der Reinigung des Branntweins von Fuselölen, wurde Holzkohle verwandt. Ihre größte Ausdehnung erreichte die Köhlerei in der Eifel in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die heimischen Eisen-, Blei-, Kupfer- und Zinkvorkommen in verstärktem Maße erschlossen wurden und ein Export in das industriell aufstrebende Siegerland erfolgte. Der Bedarf war enorm, denn zur Gewinnung von Roheisen musste man etwa die dreifache Gewichtsmenge an Holzkohle einsetzen. Erst seit 1850 wurde sie durch die leistungsfähigere, zu jeder Jahreszeit lieferbare und kostengünstiger zu gewinnende Steinkohle ersetzt. Aber auch zu dieser Zeit galt das mit Holzkohle gewonnene Eisen noch als hochwertiger.
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