Enges Tal und weite Welt

258 Bei ihrem Eintritt in die Gemeinschaft war Odilia von ihrem Vater Geradus, genannt Cluppel, offensichtlich mit Grundbesitz in Kirchsahr ausgestattet worden. Dieser war inzwischen aber als Schenkung an das Kloster Himmerod übergegangen. Unter den Gütern befand sich auch eine Mühle in Kirchsahr (molendina ... ibidem), von der die Familie jetzt einen Zins erhalten sollte. Über die Familie ist aus der Urkunde nichts Weiteres zu erfahren. Man darf aber annehmen, dass sie sich von den übrigen Bauern des Ortes abhob und einer Schicht angehörte, aus der die Schultheißen, Meier der Fronhöfe oder Pächter des Stiftshofes stammten. Erst 1576 erfolgte die nächste Nennung einer Mühle in Kirchsahr471 und schließlich nennen die Landesbeschreibungen von 1659/1660 je eine Mühle für Kirchsahr und Burgsahr. In beiden Fällen waren sie an Pächter vergeben. Namentlich fassbar sind die Müller von Kirchsahr seit 1562 anhand der zahlreichen Einträge des Scheffenbuches.472 Meist erscheinen sie aber allein unter ihrer Berufsbezeichnung. Bei der Unterscheidung helfen die Vornamen ihrer Ehefrauen. Die Müller von Kirchsahr Namen Ehefrau Nennung Stephaen in der Müllen 1562 Schöffe Nellis Müller, Sohn des Müllers 1562 Steffen Müller in der Kirchsahr Gried 1573/80 – 1615, [1622] Inhaber laut Landesbeschreibung von 1601, gest. vor 1627 Johann Müller aus der Kirchsahr Seitgen von Eicholtz [1573/1580] Gerhardt Müller Clara 1627 – 1635 Johann Müller Margrett 1627 verkauft seinen Anteil an der Mühle an Gerhardt (verm. waren beide Söhne von Steffen Müller) Drieß 1635 Gerhardt Müllers Sohn Chrysantus Müller Eren 1665 Inhaber laut Landesbeschreibung von 1660 Chrysantus Lantzerath473 1672 – 1679 In späterer Zeit arbeiteten zeitweise fünf Mühlen im Sahrbachtal und seinen Seitentälern. Kornmühlen wurden in Kirchsahr, Burgsahr und am Effelsberger Bach betrieben. Die Holzemer Mühle am Effelsberger Bach ist für das Jahr 1580 urkundlich bezeugt.474 In Burgsahr arbeitete zudem eine Ölmühle zum Pressen von Öl. Lohmühlen Die Mühle von Kirchsahr heute Foto: F.-J. Verscharen (2014)

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