264 kilometerlangen Weg das Gestein ausgelaugt und mit einer hohen Konzentration gelöster Minerale nach oben befördert. Einen hohen Anteil hatte dabei gelöste Kieselsäure (SiO2), die bei der Abkühlung zu Quarz kristallisierte. Die Teufelsley bei Hönningen ist ein nahezu reiner Quarzgang. An anderen Stellen lagerten sich Metallsalze als Erze ab. Die Erzlager in Hürnig und Winnen stammen aus dieser Zeit. An die Erdoberfläche traten sie durch die Verwitterung des nachfolgenden Erdzeitalters Perm (290 – 250 Millionen Jahre). Die Erzlager im Silberbusch, bei Burgsahr und Binzenbach gehören dagegen einer zweiten, etwa 170 Millionen Jahre zurückliegenden Phase an. Sie stand im Zusammenhang mit dem Auseinanderbrechen der Kontinentalplatte, die bis dahin Eurasien und Nordamerika umfasste. Im Verlauf der Jahrmillionen faltete sich das Gebirge weiter auf, zugleich verwitterte der größte Teil der Oberfläche und wurde abgetragen. Übrig blieben vornehmlich die härteren Quarze und die sie begleitenden Erzgänge. Erst vor etwa 50 Millionen Jahren begann der Vulkanismus für eine Dauer von etwa 20 Millionen Jahren das Landschaftsbild zu prägen. Das aufsteigende Basaltgestein konnte die devonischen Deckschichten jedoch nicht durchbrechen und erkaltete. An die Erdoberfläche trat es erst mit fortschreitender Erosion. Der Hochtürmen, Hasenberg, Michelsberg und Tomberg sind Beispiele in der näheren Umgebung. Die Abtragung war zu allen Zeiten an den regenreichen Hängen besonders stark. Die im Sahrbachtal mehrfach vorkommende Flurbezeichnung „Dreiseifen“ ist daher auch nicht zufällig mit den ersten Funden von Erzlagern verbunden. An Stellen, an denen Blei zutage getreten war, reicherte sich durch die Verwitterung Silber an. Nicht selten tragen daher die ältesten Fundstellen Namen wie Silberberg oder Silberbusch. Der Erzabbau erfolgte anfangs ausschließlich im Tagebau und hinterließ die überall in den Wäldern anzutreffenden Schürfstellen (Pingen). Sie können daher stets als ältester Hinweis auf Bergbautätigkeit in einem Abbaugebiet angenommen werden. Einige ähneln Bombentrichtern, andere verlaufen grabenförmig. Deutlichstes Merkmal sind die am Rande aufgehäuften Abraumhalden. Mehrere solcher Pingen deuten als Pingenzug die Richtung des unter Tage verlaufenden Erzganges an. In der Grenzbeschreibung von 1576478 ist die Rede von Pingen und Halden im Silberbusch als Spuren früher Bergbautätigkeit Foto: F.-J. Verscharen (2014)
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