271 einem Produktionsnachweis aller Gruben des Reviers Düren aus dem Jahre 1857 erscheinen diese Gruben nicht mehr. Die weitgehende Unterbrechung der Rohstoffimporte im Ersten Weltkrieg und die Bestrebungen der Weimarer Republik, den Devisenmangel durch den Abbau eigener Lagerstätten auszugleichen, ließ den Bergbau auch im Sahrbachtal noch einmal aufleben. Spuren von mechanischen Meißeln an den Eingängen und Abzweigungen älterer Stollen zeugen noch heute von den meist ergebnislosen Versuchen. Dazu gehörte auch die Grube Silberbusch, deren Wiedereröffnung die Jahre 1922/1923 nicht überdauerte. Zurückgeblieben ist die große, im Bachtal aufgeschüttete Abraumhalde. Aus dieser Zeit stammt die im Stollen gefundene, vor dem Feuerwehrgebäude ausgestellte Lohre. Nicht weit von dieser Stelle hatte auch die Stollberger Zink/Hüttengesellschaft Bad Ems490 am Alten Berg seit 1921 die 1866 bereits stillgelegte Grube Burgsahr491 wieder in Betrieb genommen. Einem in nordwestlicher Richtung über eine Kupferkies Foto: Wikipedia, Ra´ike, 2008 Bleiglanz aus dem Sahrbachtal Sammlung der freiw. Feuerwehr Kirchsahr Foto: F.-J. Verscharen (2013) Am 25. April 1866 protokollierte der Kirchenvorstand: „Auf Ersuchen des Betriebsdirektors Theobals aus Altenahr beschloß der Kirchenrat, dem auf dem Bergwerke des Alten Berges plötzlich todt gebliebenen Protestanten Obersteiger Schmidt aus Glücksthaler Schmelz bei Mutscheid früher wohnhaft in Liers einen Begräbnißplatz auf unserm katholischen Kirchhofe einzuräumen und hat ihm eingeräumt eine Stelle in der östlichen Ecke.“ Pfarrarchiv Kirchsahr, Nr. 53, S. 26 Der Tote war der 1802 in Guldenhardt/Siegerland geborene Obersteiger Carl Schmidt. Er war für die Metallurgische Gesellschaft tätig und wohnte zu dieser Zeit als Witwer in der Blei- und Kupferhütte der Grube Glücksthal. Am 23. April 1866 war er in den Schacht der Grube Burgsahr, oberhalb des Burgsahrstollens gestürzt. Knoll, Bergbau im Sahrbachtal. S. 105. V. Reppke, F. Knauer, A. Schmickler, Bergbau in der Mutscheid (Eifel). S. 71, 130, 155f. Hatte er, nachdem 1857 in der Region auch das letzte Bergwerk geschlossen worden war, im Auftrag des Unternehmens am Alten Berg noch einmal nach Möglichkeiten einer Wiederaufnahme des Erzabbaus gesucht? Warum räumte ihm seine Heimatgemeinde keinen Begräbnisplatz ein? Eingang zum Burgsahrstollen Foto: Elke Stute-Verscharen (2013)
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