280 haben. Den Mittelpunkt der von Johann Christian Schmitz neu errichteten Anlage bildeten zwei ein Meter hohe Schlauchöfen zum Ausschmelzen des Metalls. Ein Pochwerk mit vier Stößern diente dem Zerkleinern des Gesteins, zwei weitere Stößer pulverisierten die beim Schmelzvorgang benötigte Holzkohle. In Röstpfannen wurde das Erz zunächst unter Luftzufuhr auf 500°C bis 1.100°C erhitzt. Dabei bildeten sich Sauerstoffverbindungen von Blei und Schwefel. Schwefeldioxid (S02) wurde abgeschieden, das Bleioxyd in einem weiteren Schritt durch Erhitzen unter Zugabe von Kohlenstoff zu reinem Blei reduziert. Während des Schmelzprozesses ließen sich zugleich Beimengungen von Silber und anderen Metallen trennen. Tranchot hat die Hütte 1809 etwa 800 m ssö. der Mine als Bleihütte (Fonderie de Plomb) ausgewiesen. Bei Calmenets erster Besichtigung arbeiteten insgesamt 30 Arbeiter in der Grube und der Hütte. In diesem Jahr lag die Produktion bereits bei über 950 Zentnern. 1810 war die Zahl der Arbeiter auf 51 gestiegen, 1824 beschäftigten Grube und Hütte 70 Arbeiter. Fünf Jahre später scheinen die Bleivorkommen jedoch weitgehend erschöpft gewesen zu sein. Die Berichte über zwei Generalbefahrungen des Oberbergamts Bonn in den Jahren 1830 und 1837 schildern den misslichen Zustand. In der Grube arbeiteten 1830 nur noch 24 Bergmänner, 31 Kinder waren in der Erzaufbereitung beschäftigt. Das Jahresergebnis war auf 829 Zentner Glasurerz und 480 Zentner Schmelzerz gesunken. Die Löhne waren seit 1830 nicht gestiegen und galten als sehr niedrig. Nach dem Tod Johann Christian Schmidts ruhte die Arbeit. Im Jahre 1843 übernahm die Metallurgische Gesellschaft Stolberg Bergwerk und Hütte. Zunächst ließ die Gesellschaft in Willerscheid den Friedrich-Wilhelm-Schacht abteufen. Das darüber errichtete Gebäude steht noch heute in der Lilienstraße (Nr. 8). Nach der Auflassung des Schachts im Jahre 1849 diente es von 1865 bis 1902 als Schulhaus. Die Gesellschaft beschäftigte 1848 im Feld Glücksthal 136 Arbeiter. Das Hüttenwerk bestand zu dieser Zeit aus einem Halbhochofen, einem Garherd und einem Pochwerk mit zwölf Stößern. Die Jahresproduktion belief sich auf 86 Zentner Blockblei, 1.767 Zentner Glasurerze und 2.916 Zentner Bleischmelzen. Schon im folgenden Jahr schränkte die Gesellschaft die Förderung ein und reduzierte die Zahl der Arbeitskräfte auf 80. Die Mehrzahl waren Kinder. 1849 wurde der Erzabbau eingestellt. Die Hütte im Glücksthal diente seither nur noch für etwa ein Jahr zur Aufbereitung von Haldenbeständen, dann wurde sie als Mühle genutzt. Das 1805 zur Unterbringung und Beköstigung der Arbeiter errichtete Wohnhaus ist erhalten geblieben und etwa 140 m südöstlich der Einmündung der K 48 in die L 165 zu finden. Die Fundamente des Pochwerks tragen seit 1911 eine Scheune.506 In den folgenden Jahren wechselten die Besitzer mehrfach, der Grubenbetrieb ruhte jedoch. Die Gewerkschaft Libussa wagte den Betrieb noch einmal von 1897 bis 1903. Auf der Bergkuppe oberhalb des Stolleneingangs betrieb die Gesellschaft seit 1897 den Theodor-Schacht. Die Fundamente für das Fördergerüst, für die Dampfkessel und für die Wendeplatte der Feldbahn sind ebenfalls erhalten. Der Klärteich der Erzwäsche liegt auf der anderen Bachseite. Der gesamte Hang ist von Pingen und Abraumhalten
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