Jahresbericht 2022

13 II. Nachhaltigkeit bei der Immobiliensuche eine Rolle spiele – in der Vorjahresbefragung war es nur jeder dritte. Dabei ist der Wunsch nach einem klimafreundlichen Zuhause hauptsächlich von monetären Aspekten getrieben. Die Immobilienkäufer haben vor allem den Werterhalt der eigenen vier Wände im Blick. Den Klimaschutz erlebte immerhin ein Drittel der befragten Experten als Motiv. Eine umweltschonende Bauweise war dagegen selten ein Kaufkriterium. Auch beim Thema Energieversorgung dominiert die Kostenfrage (Grafik): Fast 90 Prozent der Vermittler sagten, dass ihre Kunden die Energiekosten senken wollten, bei 40 Prozent war dies sogar besonders relevant. Den Wohnkomfort haben die meisten Immobilieninteressenten ebenfalls im Blick. Besonders wichtig sind ihnen inzwischen aber häufiger die Unabhängigkeit der Energieversorgung und die Energieeffizienzklasse des Gebäudes. Deshalb ist es kaum überraschend, dass 22 Prozent der befragten Immobilienexperten angaben, ihre Kunden wollten Gas-, Öl- oder ElektroHeizung kurzfristig durch eine Wärmepumpe, Solar- oder Holzpellet-Heizung ersetzen. Weitere 67 Prozent sagten, der Austausch sei langfristig geplant (Grafik Seite x). Weil der gute Wille und das Kostenbewusstsein allein wohl dennoch nicht genügen werden, um das Wohnen rechtzeitig genug klimaneutral zu machen und den Gasausstieg zu schaffen, hat die Ampelregierung monatelang um eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gerungen, das unter anderem Heizungserneuerungen reglementiert. Inzwischen ist immerhin klar, dass keine Tauschpflichten entstehen, bevor die Kommunen ihre Wärmeplanung vorgelegt haben, also nicht vor 2026 in den Städten und 2028 in kleineren Gemeinden. Zudem wird es mehr Spielraum für individuelle technologische Lösungen geben, als das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ursprünglich vorgesehen hatte. Die Förderung des Heizungstauschs wird im Vergleich zum Status quo (siehe Kasten) voraussichtlich noch einmal deutlich aufgestockt. Trotzdem bleibt die Finanzierung der kostspieligen Sanierungen für Selbstnutzer eine immense Herausforderung. Die Landesbausparkassen unterstützen die Eigentümer dabei – indem sie ihr Geschäftsfeld Modernisierung und die zugehörige Expertise deutlich ausbauen.

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