Jahresbericht 2014
14 Jahresbericht 2014 kommen: Erstens, ein sich selbst tragender Preisanstieg, der zu Preisen führt, die gemessen an der volkswirtschaftlichen Lage nicht mehr gerechtfertigt sind; zweitens, ein übermäßiges Wachstum von Immobilienkrediten; drittens, eine Lockerung der Kreditvergabestandards. Diese Bestandteile sind jedoch bisher bei Preisanstiegen imeinstelligen Bereich, einemmode- raten Kreditwachstum von unter 2 Prozent und gleichgeblie- benen Kriterien der Kreditvergabe bisher nicht nachweisbar. Allenfalls kann für das Jahr 2014 bei Wohnimmobilien in eini- gen besonders begehrten Lagen in großen undmittleren Städ- ten eine Überbewertung ausgemacht werden. Wie die aktuelle Frühjahrsumfrage 2015 zur Immobilien- marktsituation in rund 880 deutschen Städten zeigt, gehen auch die Experten von LBS und Sparkassen davon aus, dass sich die Aufwärtsentwicklung auf demWohnungsmarkt wei- ter fortsetzen wird. Prognostiziert wird eine weiterhin lebhaf- te Immobiliennachfrage für alle Regionen Deutschlands mit steigenden Preisen, allerdings mit einer geringeren Dynamik als dies in den letzten drei Jahren der Fall war. Mit 2 bis 3 Pro- zent sollen die erwarteten Preissteigerungen insgesamt im Rahmen der allgemeinen Einkommensentwicklung bleiben. Im Fokus der Nachfrage stehen Eigenheime aus dem Bestand sowie neue und gebrauchte Eigentumswohnungen. Eine detaillierte Analyse zeigt, dass die Wohnungsmarktun- terschiede von Region zu Region weiterhin enorm sind. Dabei ist nicht nur die Lage in der jeweiligen Stadt von Bedeutung, sondern auch das verfügbare Grundstücksange- bot auf der einen und die regionale Wirtschaftskraft bzw. Einkommensentwicklung auf der anderen Seite. Insgesamt ergibt sich für Deutschland folgendes Bild: Der Wert eines Hauses ist in Ostdeutschland in der Regel am niedrigsten und steigt gegen den Uhrzeigersinn über den Norden und Westen bis in den reichen Süden an. Große Wohnungsmarktunterschiede gibt es traditionell bei den gebrauchten frei stehenden Einfamilienhäusern. An der Preisspitze bundesdeutscher Großstädte erscheint wieder München, das mit 910.000 Euro mehr als zehnmal so teuer ist wie die Immobilien in einzelnen ostdeutschen Mittel- städten. Hinter der bayerischen Landeshauptstadt folgen bei den Großstädten der Südwesten und der Süden mit Wiesba- den (900.000 Euro) sowie Regensburg (775.000 Euro), Stutt- gart (720.000 Euro) und Freiburg im Breisgau (670.000 Euro). Dabei sind Immobilien nicht nur in den Metropolen knapp und teuer, sondern teilweise auch im attraktiven Umland. So weist der Münchner Nobel-Vorort Grünwald mit 1,3 Millio- nen Euro den absoluten Rekord auf. Und in Meerbusch sind die typischen Objekte mit 600.000 Euro um 150.000 Euro teurer als in Düsseldorf, in Kronberg mit 620.000 Euro rund 120.000 Euro teurer als in Frankfurt. Spitzenpreise sind auch in Regionen mit besonders reizvoller Landschaft auszuma- chen, z. B. in den Voralpen Starnberg mit 1,03 Millionen Euro, am Bodensee Konstanz und Lindau mit 750.000 bzw. 650.000 Euro. Auf der anderen Seite verzeichnet der Immobilienpreisspie- gel der LBS auch Halbmillionen-Städte, bei denen relativ günstige gebrauchte Einfamilienhäuser verfügbar sind. Typi- sche Preise bewegen sich in Leipzig, Hannover, Bremen, Dortmund und Dresden aber auch in bestimmten Lagen Berlins in einer Bandbreite zwischen 220.000 und 280.000 Euro. In manchen Großstädten liegt das Preisniveau noch einmal deutlich niedriger, nicht nur in den neuen Ländern mit Halle und Magdeburg (160.000 bzw. 180.000 Euro) son- dern vereinzelt auch im Norden (Bremerhaven mit 130.000 Euro) und im Westen (Siegen mit 175.000 Euro). In den Angaben in Tausend Euro LBS-Immobilien: Preise für Bestandsobjekte Quelle: LBS-Immobiliengesellschaften , , , , , ,,, , , Eigenheime Eigentums- wohnungen
RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=