10 JAHRESBERICHT 2021 ihren Eigentümern bewohnt. Damit übersteigt der Anteil der Selbstnutzer an den klimafreundlichen Wohnungen ihren allgemeinen Anteil an den Wohnungen und Häusern von 46,5 Prozent deutlich. Insgesamt wurden bei der letzten Erhebung des Mikrozensus 2018 in Deutschland 2,1 Millionen Wohnungen überwiegend mit Holz, Biomasse und Sonnenenergie sowie durch Wärmepumpen geheizt. Das waren zwar nur knapp 6 Prozent aller Wohnungen in Deutschland, in Gebäuden ab Baujahr 2011 jedoch beträgt der Anteil der regenerativ erwärmten Wohnungen bereits 32 Prozent – und inzwischen dürfte es noch ein wenig besser aussehen. Auch angehende Wohneigentümer kommen an den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht mehr vorbei. Jeder dritte Immobilienvermittler von LBS und Sparkassen hat zuletzt die Erfahrung gemacht, dass das Thema bei der Immobiliensuche eine Rolle spielt (Grafik). Dabei ist der Wunsch nach einem klimafreundlichen Zuhause vor allem kostengetrieben. An erster Stelle steht das Bestreben, die Energieausgaben zu senken und Fördermittel nutzen zu können. Aber auch den Werterhalt der eigenen vier Wände haben Immobilienkäufer im Blick. Weil der gute Wille und das Kostenbewusstsein allein wohl nicht genügen werden, um das Wohnen rechtzeitig genug Fördermöglichkeiten Anfang des Jahres 2022 machte der Stopp der Förderung von energieeffizienten Neubauten Schlagzeilen. Inzwischen ist der höchste Standard Effizienzhaus 40 (mit einem Energiebedarf von 40 Prozent des Referenzgebäudes gemäß dem Gebäudeenergiegesetz) wieder förderfähig – allerdings nur, wenn er zusätzlich mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude zertifiziert ist. Für das Jahr 2023 soll es noch einmal neue Förderbedingungen für den Neubau geben. Im Sommer kam der nächste Schlag: Die Förderung der energetischen Sanierung wird verändert – und damit auch spürbar eingeschränkt: Die KfW fördert lediglich komplette Sanierungen zum Effizienzhaus und vergibt dafür keine Zuschüsse mehr, sondern nur noch Kredite in Verbindung mit verringerten Tilgungszuschüssen und neuen Zinsverbilligungen. Letztere kompensieren allerdings lediglich Kreditkosten, die es lange Zeit nicht gab. Gegenüber der Kreditaufnahme am freien Markt ist das ein Vorteil, im Vergleich zur Situation zuvor allerdings eine deutliche Verschlechterung. Einzelmaßnahmen wie Dämmung, neue Fenster und Türen oder der Austausch der Heizung werden im Gegenzug ausschließlich über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und nur noch mit – reduzierten – Zuschüssen gefördert. Gasbetriebene Heizungen werden gar nicht mehr bezuschusst. Dafür gibt es einen Bonus von 10 Prozent für den Einbau einer Wärmepumpe. Unverändert bestehen bleibt zunächst die steuerliche Förderung der Einzelmaßnahmen in Form eines Abzugs von der Steuerschuld. Ob Einzelmaßnahme oder Sanierung zum Effizienzhaus – empfehlenswert und auch förderfähig ist in jedem Fall eine vorherige Energieberatung einschließlich der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP). Ein solcher Fahrplan stimmt die Sanierungsschritte sinnvoll aufeinander und auch auf die finanziellen Möglichkeiten des Auftraggebers ab. Die Umsetzung eines iSFP wird allerdings nur noch in wenigen Fällen mit einem Förderbonus von 5 Prozent belohnt. Nachhaltigkeit beim Immobilienkauf So viel Prozent der befragten Immobilienexperten gaben an, dass angehende Wohneigentümer auf diese Nachhaltigkeitsaspekte besonders achten Quelle: LBS Research Befragung von 419 Immobilienexperten der Landesbausparkassen und Sparkassen Ende 2021/Anfang 2022 Senkung der Energiekosten 82 % 72 % Senkung der Baukosten durch Fördermittel 55 % Werterhalt oder Wertsteigerung der Immobilie durch nachhaltige Bauweise 29 % Senkung der bisherigen CO2-Emissionen 28 % Nachhaltiges, ökologisches Wohnen
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