Jahresbericht 2021

12 JAHRESBERICHT 2021 Wohneigentum und Klimaschutz – eine Herkulesaufgabe Drei Fragen an Sabine König, Mitglied der Geschäftsleitung der LBS Hessen-Thüringen Frau König, was hat Bausparen mit Energiesparen zu tun? Es wird oft vergessen, dass hinter der gigantischen Herausforderung, den Gebäudesektor klimaneutral zu machen, Millionen privater Wohneigentümer stecken – Kommunen und große Unternehmen machen zusammen weniger als 20 Prozent des Marktes aus. Die Mehrheit der Immobilienbesitzer sind Menschen, oftmals Familien, von denen viele dachten, sie seien aus dem Gröbsten heraus, oder die ihre Finanzierungen notgedrungen zuletzt knapp kalkulieren mussten. Sie alle stehen jetzt vor neuen finanziellen Belastungen. Helaba Research & Advisory hat überschlägig ausgerechnet, dass rund 1 Billion an Kreditvolumen nötig ist, um jene 30 Millionen Wohnungen klimafit zu machen, die älter als 30 Jahre sind. Zum Glück sind viele der betroffenen privaten Eigentümer ohnehin schon Kunden einer LBS oder Sparkasse, so dass sie einen Ansprechpartner haben, der sie und ihre Wohnverhältnisse kennt. Eins ist vielleicht noch gar nicht genug bekannt – nach einer Phase, in der Bausparen wegen der niedrigen Zinsen vermeintlich wenig attraktiv schien: Bausparverträge eigenen sich sehr gut, um für künftige Modernisierungen gewappnet zu sein. Warum ist das so? Und wie können die Landesbausparkassen Sanierungswilligen schon jetzt helfen? Wer bauspart, erwirbt zugleich die Option auf ein zinsgünstiges Darlehen. Angesichts dessen, was an Anforderungen auf Wohneigentümer zukommt, vor allem bei der Umstellung von Öl- und Gasheizungen auf regenerative Energien, wird es wohl immer öfter nötig sein, einen Kredit aufzunehmen. Der Vorteil eines Bauspardarlehens: Es kann bis zu einer Grenze von 50.000 Euro ohne eine mit Kosten verbundene grundpfandrechtliche Sicherung vergeben werden. Und es garantiert niedrige Zinsen. Und auch wer die technische Entwicklung noch ein paar Jahre abwarten möchte, kann mit einem Bausparvertrag heute schon zielgerichtet Geld für die zukünftige Investition zurücklegen. Zudem kennen sich die Kolleginnen und Kollegen in der Beratung mit dem Thema Modernisierung aus, haben Kontakte zu Energieberatern und – besonders hilfreich, weil es immer komplizierter wird – denken auch an die Förder-Anforderungen der KfW. Und was ist für die Zukunft geplant? Eine gute Beratung ist der Schlüssel zur erfolgreichen energetischen Modernisierung, aber die Expertinnen und Experten sind bekanntlich genauso rar wie die entsprechenden Fachkräfte im Handwerk. Diese Beratungslücke systematisch zu schließen, dabei wollen die Landesbausparkassen helfen. Zunächst zum Beispiel mit dem Aus- und Aufbau von Kooperationen mit regionalen, lokalen und nationalen Energieberater-Netzwerken. Ein wichtiges Feld ist aber auch die Weiterbildung unserer eigenen Mitarbeiter. Außerdem bieten wir nützliche Online-Tools an wie einen Modernisierungskostenrechner und demnächst auch einen Förderrechner. Bald startet auch unsere neue Kampagne, die ein besonderes Augenmerk auf die Zielgruppe der Modernisierer und Sanierer legen wird.. Sabine König

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