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03/17
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Ü
ber den Tellerrand schauen: Das ist es, was laut Dr. Petronella
Prottung die Studierenden von Gut Rosenberg wollen, indem
sie an der Akademie für Handwerksdesign lernen und Ideen ent-
wickeln. Die 55-Jährige leitet die Institution mit Sitz in Horbach, die
sie noch bekannter machen will. „Neue kreative Denkanstöße“
suchten die rund 90 Studierenden, die aus unterschiedlichen Hand-
werksberufen stammen, sagt sie im Interview mit B
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: Was ist besonders an der Akademie für Handwerks-
design?
Dr. Petronella Prottung:
Mit unserem Studiengang
Two in one
besitzen wir ein Alleinstellungsmerkmal. Nur wir bieten diese Form
des Studiums in Design und Unternehmensführung an. Wir sind in
dem Bereich die Nummer eins in Deutschland. Wir sind keine Kunst-
akademie. Bei uns geht es um das Entwerfen, die Herstellung und
die Vermarktung von Gebrauchsgegenständen.
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: Sie haben Archäologie studiert. Wo sehen Sie
Gemeinsamkeiten zwischen diesem Fach und Design?
Prottung:
In beiden Disziplinen geht es um Kulturen, um
Gebrauchsgegenstände sowie die Verbindung von praktischem und
theoretischem Arbeiten. Sehr gute Materialkenntnis ist für beide
Fächer grundlegend.
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: Die Akademie hat einen hervorragenden Ruf, die
Absolventen erzielen beachtliche Ergebnisse. Dennoch rühren
Sie die Werbetrommel? Warum?
Prottung:
Aus unternehmerischer Sicht ist es immer wichtig, Wer-
bung und Marketing zu betreiben. Außerdem wollen wir auf die
Durchlässigkeit in der beruflichen Bildung hinweisen und aufzeigen,
welche Möglichkeiten sich für Handwerker mit Meisterbrief und
Designabschluss ergeben. Neu bieten wir einen Teilzeit-Studiengang
zum
Gestalter im Handwerk
an, um betriebsorientiert weiterzubilden.
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: Was steht längerfristig auf Ihrer Agenda?
Prottung:
Wir möchten verdeutlichen, dass die Kombination von
handwerklichem Können und Gestaltung auf höchstem Niveau sehr
gute Perspektiven eröffnet. Des Weiteren spielt Digitalisierung eine
große Rolle. Unsere kompetenten Dozenten unterrichten im Bereich
Gestaltung mit 3-D-Druckern und moderner Software und geben
ihre Erfahrungen an die Studierenden weiter.
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ACHEN
: Wie ist die Vernetzung zu anderen Einrichtungen
ähnlicher Art auf nationaler und internationaler Ebene?
Prottung:
Wir stehen in engem Austausch und kommunizieren in
der Arbeitsgemeinschaft der Handwerksakademien sowie mit Hoch-
schulen. Darüber hinaus pflegen wir internationale Kontakte, vor
allem mit den Compagnons du Devoir in Frankreich. In Lappland
sind wir schon seit Jahren für den Ausbau des Iglootels verantwort-
lich und wir haben in Kooperation mit den Grünhelmen Projekte für
die Unterstützung in Krisenländern angestoßen. Eine weitere inten-
sive Zusammenarbeit besteht mit der Hochschule für Gestaltung
in Basel, an der unsere Absolventen nach ihrem Studium noch den
Masterabschluss erwerben können. Darüber hinaus arbeiten wir mit
Unternehmen, Museen und anderen Institutionen in spannenden
regionalen Projekten zusammen, auch gewerkübergreifend.
„Man muss für die Dinge brennen…“: Dr. Petronella Prottung in Gut Rosenberg.
ZWEITWOHNSITZ IN MÜNCHEN
Dr. Petronella Prottung wurde 1961 in Kaiserslautern geboren,
studierte Kunstgeschichte und Archäologie und war in verschie-
denen Städten an Hochschulen und Berufsfachschulen tätig.
Vor ihrem Wechsel nach Horbach im Juli 2015 leitete sie die
Akademie
Faber-Castell
in Nürnberg/Stein. In ihrer Freizeit
beschäftigt sich die Mutter von drei erwachsenen Kindern,
deren Familie in ihrer zweiten Heimat München lebt, „mit
allem, was mit Kunst und Kultur zu tun hat“. Ihr Leitsatz: „Man
muss für die Dinge brennen, die man tut.“
Nummer
eins
Dr. Petronella Prottung leitet die Aachener Akademie
für Handwerksdesign – mit Alleinstellungsmerkmal.
Foto: Handwerkskammer Aachen
HANDWERK