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uf dem Katschhof ergießen sich am Samstag, 23. Juli, 140
Tonnen Sand über eine Fläche von 320 Quadratmetern. Im
Namen der neuen Wissenschaftsdachmarke
Future Lab
steht
auf dem historisch bedeutenden Platz zwischen Dom und Rathaus
zwei Wochen lang ein
Archimedischer Sandkasten
. Unter dem Motto
Bewegung, Spiel und Bauen
gliedert sich das Projekt bis Sonntag,
7. August, in die städtischen Sommerferienspiele ein. „Öffentlicher,
näher, sichtbarer und direkter kann Wissenschaft nicht sein. So
zeigen wir, dass Forschen Spaß macht“, sagt Projektleiterin Dr. Jutta
Göricke vom Fachbereich Presse und Marketing der Stadt Aachen.
Das Herzstück der Installation ist die
Archimedische Werkstatt
. In
diesem Bereich erschaffen 10- bis 16-Jährige in zwei Wochen aus
vorab gespendeten Materialien aller Art nach dem Vorbild des
Schweizer Künstlers Jean Tinguely eine absurde Riesenmaschine, ein
kybernetisches Großspielzeug. Ohne Konzept – ganz bewusst.
FUTURE LAB
MITMACHEN UND ZUSCHAUEN
Die Anmeldung für den im Text erwähnten Workshop zum
Archimedischen Sandkasten
ist abgeschlossen, dennoch kann
jeder ab dem 25. Juli auf dem Katschhof vorbeikommen und
zuschauen. Kinder, die nicht für den Workshop angemeldet
sind, dürfen auch im Sand spielen – aber nur außerhalb der
abgegrenzten Baustelle! Auch an den Wochenenden (23./
24. Juli, 30./31. Juli sowie 6./7. August) sind große und kleine
Kinder von 10 bis 18 Uhr willkommen. Das junge Tüftler-Team
arbeitet montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr in der
Archime-
dischen Werkstatt
. Am Samstag, 6. August, 14 Uhr, wird die
einzigartige Maschine erstmals öffentlich in Betrieb genommen.
www.futurelab-aachen.dei
140 Tonnen Sand im Dienste
der Wissenschaft
Buddeln ausdrücklich erwünscht: Der Katschhof verwandelt sich diesen Monat in einen
überdimensional großen Sandkasten. Was das mit einem griechischen Denker der Antike namens
Archimedes zu tun hat, nimmt Dr. Carolin Cremer-Kruff für B
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unter die Lupe.
Elektroschrott, Tassen, Küchengeräte, Puppen, Keilriemen, Teile
von Zahn-, Schwung- und Fahrradrädern – völlig verschiedene
Dinge gehen eine Symbiose ein. „Die Gruppe lernt in dieser Zeit auf
spielerische Weise nicht nur sehr viel über Technik, sondern kann
auch ihre Kreativität austoben“, verspricht der künstlerische Leiter
Berthold Westhoff. Wie es sich für eine richtige Maschine gehört, soll
sie sich zum großen Finale mit viel Getöse in Bewegung setzen.
Antiker Ingenieur stand Pate
Neben der Werkstatt befindet sich der
Sandkasten
, in dem
gebuddelt werden darf. Zwei Pädagogen sind vor Ort, ebenso von
der STAWAG gesponserte Spielsachen. Die Bleiberger Fabrik stellt ihr
Know-how aus einem ähnlichen Ansatz zur Verfügung, verschiedene
Fachbereiche der Stadt Aachen packen nicht nur beim Sand mit an.
In den zahlreichen
Future Lab
-Liegestühlen am Rande können (auch)
Erwachsene sich derweil entspannt zurücklehnen.
Was hat eigentlich der etwa 287 v. Chr. geborene griechische
Mathematiker, Physiker und Ingenieur Archimedes mit Sand zu tun,
dass er
Pate
stehen durfte? Er gehörte zu den bedeutendsten Wissen-
schaftlern der Antike – und ist unter anderem für seine
Sandrechnung
bekannt. Darin hat er mit der Einführung von
Ordnung
bzw.
Periode
zum
Sparen
von Nullen in der Darstellung extrem großer Zahlen
eine übersichtliche Rechnung ermöglicht, wie viele Sandkörner
nötig wären, um die Erdkugel zu umgeben...
Wissenschaft fasziniert – auch heute in Aachen. Einziger Wer-
mutstropfen: Nach der Präsentation muss der
Sandkasten
wieder
vom Katschhof weichen – und die Maschine wird zerlegt und ent-
sorgt. Dann kehrt wieder Ruhe ein auf dem Katschhof. Vorerst.
Gespannt auf das, was entsteht: Berthold Westhoff.
Foto: Dr. Carolin Cremer-Kruff
Foto: Dr. Ralf Otten
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