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03/17
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ehr geht nicht. Für die Sparkasse Aachen. Und für Hubert
Herpers. Als Vorstandsvorsitzender der
besten Bank Deutsch-
lands
nimmt er Ende des Jahres seinen Hut. Doch der Reihe
nach: Das Jahr 2016 kann sich – Finanzkrise hin oder her – bei der
Sparkasse sehen lassen. Ihr Jahresergebnis ist rückläufig, aber deut-
lich überdurchschnittlich. Die Bilanzsumme stieg um 4,3 Prozent auf
10,8 Milliarden Euro. Wie das geht? „Weil die Kunden sich bei der
Sparkasse gut aufgehoben fühlen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.
Vor allem die Einlagen boomen. Mehr denn je sind regionale Banken
der sichere Hafen
. „Die Menschen vertrauen ihrer Sparkasse vor Ort,
sie kennen ihren Berater oftmals seit Jahren“, weiß Hubert Herpers.
Volltreffer: Beim bundesweiten Bankentest zum Thema Beratung
liegt die Sparkasse Aachen ganz vorn, rangiert bei Privatkunden
sowie Baufinanzierung auf Rang 1, bei Firmenkunden auf Platz 2. In
Berlin nahm Herpers den Preis in Empfang, gibt die Lorbeeren aber
weiter an seine 1966 Mitarbeiter – als Bestätigung ihrer Arbeit und
„als Ansporn, unsere Qualität täglich neu unter Beweis zu stellen“.
Das tut er selbst auch – noch rund 300 Tage lang. Nach 48 Jahren
bei der Sparkasse, davon 30 (!) Jahre im Vorstand, scheidet der
65-Jährige am 31. Dezember auf eigenen Wunsch aus, übergibt sein
2009 angetretenes Spitzenamt an Stellvertreter Norbert Laufs (52).
Doch bevor Bergfan Herpers nur noch privat Gipfel stürmt, steht
er als
das Gesicht der Sparkasse
weiter mitten im öffentlichen Leben:
„Es ist wichtig, vor Ort zu sein. Die Bürger spüren, dass es uns mit
Nähe und Verbundenheit ernst ist.“ Laut Statistik hat jeder Bewoh-
ner der Region Guthaben und Kredite von je 14 000 Euro bei
seiner
Sparkasse. Und bekommt dafür einiges zurück: Über 48 Millionen
Euro wurden 2016 als Bürgerdividende bereitgestellt. 16,4 Millionen
Euro möchte das Institut 2017 an Stadt und Städteregion ausschüt-
ten. Hier schließt Hubert Herpers den Kreis: „Voraussetzung für den
Erfolg der Sparkasse ist, dass es der Region, ihren Bürgern und
Unternehmen gut geht. Dafür engagieren wir uns.“ Eine Partner-
schaft, die sich lohnt. Mehr geht wirklich nicht!
cf
2017 ist Ihr letztes Jahr an der Spitze der Sparkasse Aachen: Ihre
schönste Erinnerung an 30 Jahre Vorstandstätigkeit?
Ich freue mich jedes Jahr wieder darauf, die neuen Auszubildenden
zu begrüßen. Auf der Veranstaltung, an der auch die Eltern teilneh-
men, blicke ich in erwartungsfrohe Gesichter voller Tatendrang.
Worauf hätten Sie dagegen gerne verzichtet?
Ich hätte sehr gut auf die andauernde Niedrigzinsphase verzichten
können. Auch den Aufwand für die Umsetzung der regulatorischen
Anforderungen würde ich lieber in die Kundenberatung investieren.
Beste Bank Deutschlands: Setzt das Ihrer Amtszeit die Krone auf?
Die Auszeichnung hat mich sehr gefreut, da sie widerspiegelt, wie
unser Anspruch an die Beratungsqualität ist. Wir gehen auf die
Bedürfnisse und Wünsche der Kunden gezielt ein und bieten indivi-
duelle Lösungen.
Die aktuell größten Herausforderungen für Ihr Haus sind …
Es ist wichtig, als moderne Sparkasse immer aktuellste Leistungen zu
bieten. Das reicht von der persönlichen Beratung in den mehr als
90 Geschäftsstellen bis hin zu digitalen Angeboten, beispielsweise
bei den Sparkassen-Apps mit
Kwitt
und
Foto-Überweisung
. Verstärkt
kommt es darauf an, uns so aufzustellen, dass wir den Herausforde-
rungen durch Niedrigzinsphase und regulatorische Anforderungen
mit schlanken Prozessen und erstklassigem Kundenservice begegnen.
Das wichtigste Ziel, das Sie noch erreichen möchten, ist …
Den Nachfolgern eine bestens aufgestellte Sparkasse zu übergeben.
Drei Mal Hand aufs Herz:
An Aachen liebe ich…
die kurzen Wege, das offene Miteinander.
Die Sparkasse Aachen ist für mich…
ein beruflicher Glücksfall.
2018 möchte ich…
den dritten Lebensabschnitt einfach genießen.
VORGESTELLT
Foto: Sparkasse Aachen
FRAGE
BOGEN
Geburtsdatum: 26. 12. 1951
Geburtsort: Alsdorf
Familienstand: verheiratet,
eine Tochter
Beruf: Vorstandsvorsitzender
Sparkasse Aachen
Hobbys: Bergwandern,
Reisen, Karlsverein
Hubert Herpers
Abschied mit Bestmarke
Hubert Herpers hat die Sparkasse zum Gipfel geführt und tritt nach 30 Jahren ab