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07/16
KULTUR
Der lange Weg von der Fabrik
zum neuen Museum
Ein Ausstellungshaus, das keine Elite anspricht, sondern die breite Masse, das jeden interaktiv
mit einbezieht, zum Austausch anregt: Das will das Ludwig Forum seit 25 Jahren sein.
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ACHEN
-Redakteurin Maria Pakura tritt eine Reise von der Vergangenheit in die Gegenwart an.
A
m 27. Juni 1991 haben
sich die Pforten des Lud-
wig Forums (LUFO) zum
ersten Mal für die Öffentlichkeit
geöffnet. Genau 25 Jahre ist das
her, wenn das LUFO am Freitag,
1. Juli (s. Kasten u.), mit gleich
zwei Jubiläumsausstellungen
sich selbst feiert. Die Ursprünge
dieses Kunsthorts, der gleich-
sam Begegnungs- und Diskus-
sionsstätte sein will, liegen indes
viel weiter in der Vergangen-
heit. Der erste im LUFO-Archiv
erhaltene Zeitungsartikel wurde
am 11. Dezember 1969, also
vor nahezu 47 Jahren, abge-
druckt. Er bezog sich auf eine
Rede des Kunstmäzens Peter
Ludwig, in der er als Vorsitzender des Museumsvereins Aachen den
Bau eines neuen Museums fordert. Zwei ganze Jahrzehnte sollten
vergehen und unzählige Ideen und Entwürfe wieder verworfen
werden, bis schließlich am 5. Dezember 1988 der erste Spatenstich
für den Umbau der damaligen Schirmfabrik Emil Brauer (s. Foto
oben) unter Federführung von Architekt Fritz Eller gesetzt wurde.
Davor war lange ein kom-
pletter Neubau an der Mon-
heimsallee im Gespräch, der
das heutige Suermondt-Ludwig-
Museum mit einbezogen hätte.
Der kulturaffine Rechtsanwalt
Heinrich C. Friedhoff, der als
SPD-Ratsherr das gesamte Vor-
geplänkel mitbekommen und
die Installierung des Ludwig
Forums maßgeblich mit voran-
getrieben hat, sagt 25 Jahre
nach der Eröffnung: „Wenn ich
heute noch mal persönlich zu
entscheiden hätte, würde ich
den Standort Monheimsallee
präferieren. Aber ich würde auf
keinen Fall einen elitären Kunst-
tempel haben wollen, wie
damals vorgesehen, sondern das Konzept des Forums als interkultu-
relle Begegnungsstätte mitnehmen.“
Das Museum als Begegnungsstätte
Der Architekt Fritz Eller hingegen sieht auch rückblickend in dem
Umbau eine Herausforderung, die er gern angenommen hat. Er
erinnert sich, wie es noch vor seiner Zusage für das Projekt zum ent-
scheidenden Impuls kam, der Einfluss auf seine Entwürfe nahm: „Ich
war mit Richtern des Deutschen Architekturpreises in Kanada unter-
wegs. In Toronto besichtigten wir historische Lagerhäuser, die für die
Industrie unbrauchbar geworden waren. Aus diesen massiven
KUNST (ER)LEBEN
Zwei Ausstellungen, ein Jubiläum: Zum 25-jährigen Bestehen
des Ludwig Forums schenkt das Haus an der Jülicher Straße
97–109 sich selbst
In 86 Tagen um die Welt
mit internationalen
Positionen aus der Sammlung Ludwig und
Das Ludwig Forum –
Idee, Planung, Realisierung der Plattform Aachen
. Beide eröffnet
eine feierliche Vernissage am Freitag, 1. Juli, 19 Uhr. Neben Per-
formances im Rahmen des Festivals
across the borders
locken
im Sommer auch zahlreiche Workshops und Themenführungen
sowie Aktionen wie die
LUFO-Bar
und
Ahoi 3
ins Ludwig Forum;
mehr dazu im Netz.
Telefon 02 41/18 07-104 ·
www.ludwigforum.dei
Freuten sich über die Eröffnung 1991: Irene und Peter Ludwig.
Foto: Heinz Lohmann
Foto: Hans Laven