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Oppenhoffallee
Oppenhoffallee
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= Tribünen
Grafiken: ZVA
KARNEVAL
Gibt das Leben dir eine Zitrone, mach Limonade daraus: Nach diesem Motto agieren die Verantwortlichen
von Kinderkostüm- und Rosenmontagszug. Der Aufwand steigt, die Lust auf Straßenkarneval aber ebenso!
W
at ene echte Öcher es
, lässt sich von Hürden
nicht abschrecken. Günter Hintzen ist der beste
Beweis: „Änderungen sind gut, dann ruht man sich
nicht auf Routinen aus“, sagt der
Duemjroef
, „und ich
organisiere gern, Herausforderungen sind mir willkom-
men.“ Die Terrorgefahr, die seit den Vorfällen auf
dem Berliner Weihnachtsmarkt wie ein Schatten
über Großveranstaltungen schwebt, ist aller-
dings eine recht große Herausforderung. Wäre
Hintzen nicht ein hoch motivierter Vollblut-
karnevalist, wäre der Aufwand gar nicht zu
bewältigen – denn er ist Zugleiter des Rosen-
montagszugs. Seit närrischen elf Jahren! Das hat
er sogar zum Anlass genommen, sich mit einem
streng auf 111 Exemplare limitierten Sonderorden
(s. Foto) bei Menschen zu bedanken, „ohne die das
nicht möglich wäre“.
Diesmal lief vieles anders, „aber nicht alles, denn schon nach
dem Unglück bei der
Love Parade
in Duisburg 2010 haben wir ein
ausgeklügeltes Sicherheitskonzept erarbeitet“. Das ist jetzt nur noch
länger und komplexer. Für Günter Hintzen, seinen Kollegen Dirk
Engels, der für den
Kinder-
kostümzug
am
26. Februar
zuständig ist, und die Vertreter
von Stadt und Polizei steht fest,
dass mobile Vorsperren her
müssen. Das sind Blöcke, die den
Zugweg davor schützen, dass ein
Auto oder Lkw ungebremst in die
Menge rasen kann. „Für den Ver-
kehr ändert sich nichts, es ist die
gleiche Zone zu den gleichen
Zeiten gesperrt wie immer, weil
die Blöcke kurz vor dem Zug auf-
und danach wieder abgebaut
werden“, erklärt Hintzen.
Der längste Zog aller Zeiten
Der laufende Zug ist mit rund 700 Menschen,
die professionell und ehrenamtlich alle möglichen
Risiken minimieren, ohnehin bestens abgesichert.
„Wir haben zum Beispiel eine eigene Funkzentrale,
150 Ehrenamtler stehen mit Funkgeräten auf der
gesamten Strecke verteilt, geben ständig Sach-
standsmeldungen durch“, erläutert Hintzen.
„Wir wissen zu jedem Zeitpunkt, welche Zug-
nummer sich wo befindet, wo ein Wagen
gerade um die Ecke fährt.“ Er selbst sitzt dann
bei der Einsatzleitung der Feuerwehr im Bus am
Elisenbrunnen. Und sieht
d’r Zog
allenfalls mal aus
der Ferne durchs Fenster. „Jo, das ist schade, klar,
aber bei mir laufen alle Fäden zusammen, und was sein
muss, muss sein“, gibt er sich pragmatisch. Sein Tag fängt um
8 Uhr an, wenn er beginnt, Fragen zur Aufstellung zu beantwor-
ten und diese zu überwachen. Erst wenn nach 17 Uhr (!) die letzte
von rund 170 Zugnummern zum Abschied winkt, atmet er auf:
„Dann ist hoffentlich nichts passiert, alle sind glücklich – und ich
ganz besonders!“
Der
Rosenmontagszug
in
Aachen am
27. Februar
(beide
Züge ab 11.11 Uhr) ist einer der
längsten, die es je gab. „Wir
erwarten mehr als 4000 Teil-
nehmer, viele private neue Fuß-
gruppen haben sich angemeldet,
was uns riesig freut.“
Das zeige doch: „Unter den
Jecken herrscht keine Verunsiche-
rung, wir lassen uns das Feiern
nicht verbieten!“ Und das mit
einem ganz guten Gefühl der
Sicherheit.
pak
LINDWÜRMER
IN DEN BEZIRKEN
Ja, auch die Karnevalsumzüge in den Stadtteilen sollen regulär
starten, und die Organisatoren – Vereine vor Ort – freuen sich,
wenn ihre Mühen mit vielen Besuchern belohnt werden. Los
geht’s am
Tulpensonntag, 26. Februar
, hier:
• Brand: 14.11 Uhr ab Eckener Straße
• Eilendorf: 14 Uhr ab Nirmer Straße
• Haaren: 14.45 Uhr ab Haarbachtalstraße, vorher ab 13.11 Uhr
jeckes Treiben auf dem Haarener Marktplatz
• Lichtenbusch: 14.30 Uhr ab Oberforstbacher Straße
• Richterich: 14.11 Uhr ab Grünenthaler Straße
KINDERKOSTÜMZUG
AM 26. FEBRUAR
ROSENMONTAGSZUG
AM 27. FEBRUAR
Foto: Orden Exklusiv
Mit Sicherheit
gut drauf!