BAD AACHEN 04-2017

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KULTUR // SPOTS
Karl Shymanovitz (Foto): ein
Name, den viele Theatergänger
noch nicht kennen. Aber kennen
sollten, schließlich ist der US-
Amerikaner seit Dezember 2015
Studienleiter am Theater Aachen.
In die Kaiserstadt wechselte er
nach zwei Jahren an der Komi-
schen Oper Berlin und vier Jah-
ren an der El Paso Opera Texas.
Für das Publikum in Erscheinung
trat er erstmals, als er die musi-
kalische Leitung der Monooper
Das Tagebuch der Anne Frank
übernahm. Zuvor hatten ihn
einige schon bei Nachdirigaten
erlebt, doch das Osterkonzert
der Reihe Barock im Ballsaal ist
die perfekte Gelegenheit, um ihn
und seinen Dirigierstil hautnah
zu erleben.
Unter dem Titel Arkadische Duette
hat er Stücke von Johann
Sebastian Bach, Carl Heinrich
Graun und Georg Friedrich
Händel ausgewählt, die vor allem
die Stimmen der Soprane Soetkin
Elbers und Suzanne Jerosme in
den Mittelpunkt rücken. Schließ-
lich richtete sich im Barock viel
Aufmerksamkeit auf die mensch-
liche Stimme. Melodien von
unvergleichlicher Schönheit, die
dabei eine harte Herausforde-
rung für die Aufführenden sind,
erklingen. Dazu gehören Raritä-
ten aus dem Werk Grauns.
Montag, 17. April, 11 Uhr,
Ballsaal, Altes Kurhaus,
Komphausbadstraße 19,
Telefon 02 41/47 84-244;
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Foto: Marie-Luise Manthei
MUSIK
BAROCK IM BALLSAAL
i
Im Februar wäre Falco, der erfolg-
reichste österreichische Pop-
interpret des 20. Jahrhunderts,
60 Jahre alt geworden. Der per-
fekte Zeitpunkt also, dem 1998
in der Dominikanischen Republik
tödlich verunglückten Sänger ein
musikalisches Denkmal in Form
einer Musical-Biographie zu
setzen: Falco – Das Musical ist
eine liebevolle Hommage an das
größte Genie der deutschsprachi-
gen Pop/Rap-Geschichte und an
einen der schillerndsten und
extrovertiertesten Popstars der
1980er Jahre. Der gebürtige
Wiener wollte alles und bekam
nie genug, kostete das Leben bis
an seine Grenzen aus, mit allen
Höhen und Tiefen, bis zur Selbst-
zerstörung – und trotzdem oder
sogar deswegen machte er sich
und seine Musik unsterblich.
Verrückt und bildgewaltig, unter-
stützt durch schrille und extra-
vagante Tanzeinlagen, umrahmt
von kunstvollen Projektionen
und Original–Videosequenzen
gewährt Falco – Das Musical
einen tiefen Einblick in die
Gedanken- und Gefühlswelt Hans
Hölzels alias Falco. Seine markan-
testen Hits von Der Kommissar
über Jeanny, Out Of The Dark
bis zu Rock Me Amadeus, der
es sogar im englischsprachigen
Raum an die Spitze schaffte,
werden dabei live interpretiert.
Dienstag, 18. April, 20 Uhr,
Eurogress, Monheimsallee 48,
Tel. 0 24 05/4 08 60 (Tickets);
Foto: Marcel Klette
SHOW
FALCO-MUSICAL
i
Bis zu 5000 Leute strömen zu
Shows von Sebastian 23 – nur,
um Texte zu hören. Heißt doch,
dass Sprache immer noch mehr
Leuten Spaß bereitet, als Unken-
rufe vermuten lassen. Oder um
es mit den Worten von 3sat zu
sagen: „Sebastian 23 spielt mit
der Sprache wie ein Finne
Scrabble: Er punktet mit jedem
Wort.“ Und das hört sich zum
Beispiel so an: „Hinfallen ist wie
Anlehnen, nur später.“ Für die
Nicht-Finnen unter den Lesern:
Sebastian 23 ist ein, wenn nicht
der Star der Slam-Szene.
Der bürgerliche Name des
Senkrechtstarters ist Sebastian
Rabsahl. Der 38-Jährige hat
Philosophie studiert und danach
viel Freizeit gehabt. So wurde er
einer der bekanntesten Poetry
Slammer Deutschlands und
gewann nebenbei ein paar Kaba-
rettpreise, u. a. den Prix Pantheon
(!!), die St. Ingberter Pfanne (!)
und den Cloppenburger Klapp-
klotz (?). Es gibt von ihm eine
Reihe Bücher und sein mittler-
weile viertes Solo namens Blatt
vorm Mund. Das Publikum ist
immer Teil der Show und ent-
scheidet am Ende, wer gewinnt.
Nämlich Sebastian 23. Aber gut,
in dem Fall ist das auch nicht so
schwierig, weil er ja der einzige
Teilnehmer ist…
Freitag, 21. April, 19.30 Uhr,
Altes Rathaus, Kaiserstraße 36,
Würselen, Tel. 0 24 05/6 73 36;
Foto: Veranstalter
SHOW
SEBASTIAN 23
i
LIVE ERLEBEN