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Wie immer wird zur Auffrischung der Kassen des Rathausvereins
geschmaust. Schon fast 750 000 Euro hat allein diese Eventreihe in
den vergangenen 14 Jahren erbracht. Das Geld hat der Verein in die
Ausstattung des Rathauses investiert, zuletzt in die prächtige Vitrine
im Krönungssaal. Dort werden die schönsten Kopien der Aachener
Reichinsignien ausgestellt. Zu renovieren gibt es stetig Neues am
Schmuckkasten
der Stadt. Georg Helg, Initiator und Ideengeber des
Benefiz-Dinners, formuliert es so: „Am Rathaus hängen noch viele
Figuren, die wir in Augenschein nehmen müssen.
Dank der Erträge des
Krönungsmahls
und einer sehr
großzügigen Spende der
Neuman & Esser Stiftung
der Familie Peters konnten wir die
Majestas Domini
über dem Haupteingang in Angriff nehmen.“
Majestas Domini helfen
Die Figurengruppe, bestehend aus Jesus Christus
als
Weltenherrscher
, Kaiser Karl dem Großen und
Papst Leo III., wird derzeit gründlich vom Schmutz
der Jahrzehnte gereinigt und saniert.
Per me reges
regnant:
Der Spruch auf dem von Engeln gehalte-
nen Band unter der Jesus-Darstellung war kaum
noch zu erkennen. Kaiser Karl hält seine Marien-
kirche, das Zentrum des heutigen Aachener Domes,
auf dem Knie. Papst Leo III. hat Karl im Jahre 800 in
Rom zum Kaiser gekrönt. Die
Majestas Domini
nimmt Bezug auf das
Heilige Römische Reich Deut-
scher Nation
, dessen mittelalterlicher Krönungsort
Aachen 600 Jahre lang war. Bis 1531 erhielten
30 Könige hier ihre Insignien, danach war es mit der
Krönungsherrlichkeit vorbei. Aachen gab seinen Anspruch darauf
jedoch nie auf. Daher schmücken heute alle Herrscher von Karl dem
Großen bis hin zu Franz II., der 1806 zurücktrat, die Rathausfassade.
Das
Krönungsmahl
erinnert jedes Mal, wenn das Datum sich jährt,
an die Inthronisierung Kaiser Karls V. am 23. Oktober 1520. Der
mehrstündigen Zeremonie im Dom folgte vor Jahrhunderten das
glanzvollste und üppigste Fest, das die Stadt je gesehen hat. Deshalb
war es für den Rathausverein logisch, diesen Termin zu wählen.
Wer im festlich geschmückten und mit zahllosen Kerzen erleuch-
teten Krönungssaal einen solchen Abend erleben möchte, hat auch
als
ungekröntes Haupt
die Gelegenheit. Es sollte nur mit Blick auf die
Erhaltung des architektonischen Kleinods eine (großzügige) Spende
für die Rathaussanierung mit dem Festgenuss verbunden sein...
Spendierlaune: Auch Ministerpräsident Armin Laschet (3. v. l.) tafelte 2016 mit.