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ACHEN
06/16
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AACHENER DOM
Mit Gottes Segen wird jetzt
himmlisch gefeiert
Mit dem Dach der Taufkapelle am Fischmarkt fing 1986 alles an: 30 Jahre Bauarbeiten
am Aachener Dom folgten. Zum Abschluss der Grundsanierung steht das Weltkulturerbe
vom 3. bis 5. Juni einmal mehr im Mittelpunkt. Dompropst und Baumeister freuen sich…
W
er mag sich das Öcher Mönster vor 30 Jahren vorstellen?
Auf alten Fotos sind die einzelnen Bauelemente farblich
kaum voneinander zu unterscheiden. Oktogon, Chor,
die Kapellen: alles von einer dunklen Schicht aus Schmutz, Ruß und
Verfall bedeckt. Der Zustand der Marienkirche Kaiser Karls ist traurig.
Das wollte der damalige Dompropst Dr. Hans Müllejans nicht mehr
länger mit ansehen: „Der Aachener Dom braucht Hilfe“, klang seine
Stimme 1988 wie ein SOS durch die Kaiserstadt. Und der
begnadete
Bettler
, wie ihn der ehemalige NRW-Ministerpräsident Johannes Rau
nannte, wurde gehört. Zwei Jahre zuvor hatten erste Arbeiten zur
Grundsanierung mit dem Dach der Taufkapelle eher leise begonnen.
30 Jahre Bau am Aachener Dom lassen Dompropst Manfred von
Holtum und Dombaumeister Helmut Maintz im Gespräch mit B
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ACHEN
-Autorin Sabine Mathieu lebendig werden.
B
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ACHEN
: 30 Jahre Grundsanierung Aachener Dom – sind Sie
jetzt fertig, Herr Dombaumeister?
Helmut Maintz:
Nein, es geht ja immer weiter. Aber wir haben viel
geschafft. Nicht ich alleine, sondern auch mein Vorgänger Dr. Hans-
Karl Siebigs, der 1986 die Maßnahmen initiierte. Seither wurde jeder
Baukörper einmal angefasst. Nun ist die
pflegende Hand
gefragt. Wir
müssen beobachten, reparieren, beiarbeiten, um zu erhalten.
B
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ACHEN
: Eine kleine Belohnung haben Sie sich aber schon
verdient. Welches ist Ihr Wunschprojekt?
Maintz:
Wir haben noch ein besonderes
Leckerchen
vor uns: die
Beleuchtung im Dom. Geplant haben wir etwas ganz Schickes, aber
das ist durch die architektonischen Gegebenheiten schwierig. Unser
Ziel ist es, die Ausleuchtung so zu verändern, dass der Dom bald…
Manfred von Holtum (lachend):
…in neuem Licht erstrahlt!
B
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ACHEN
: Herr von Holtum, der Dombaumeister betrachtet
die Sanierung aus der Sicht eines Bauingenieurs, Sie als Dom-
propst haben jedoch die Kirche im Blick.
von Holtum:
Das ist richtig. Doch die konservatorischen Dinge
widersprechen ja keineswegs der Funktion des Domes als Kirche und
Weltkulturerbe. Im Gegenteil, das ist Grundlage für die Maßnahmen.
Ich glaube, dass schon zur Zeit Karls des Großen das
Himmlische
Jerusalem
hier sichtbar geworden ist.
B
AD
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ACHEN
: Ist das
Himmlische Jerusalem
aus der Offenbarung
des Johannes überhaupt noch in den Köpfen der Menschen?
von Holtum:
Wahrscheinlich nicht. Deshalb müssen wir vom Dom
her den Menschen diese Perspektive neu bewusst machen.
Stark für den Dom: Helmut Maintz (l.) und Manfred von Holtum.
Foto: Steindl
Foto: Domkapitel Aachen/Vahle