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B

AD

A

ACHEN

04/17

ZIRKUS

Salto Mortale

fürs Öcher Hazz

40 Jahre ist es her, dass der Zirkus, dem zugeschrieben wird, die Manegen-Renaissance ausgelöst zu haben,

seine erste Vorstellung gab. 1990 feierte Roncalli Premiere in Aachen – seitdem liebt die Stadt ihn innig.

W

as viele über Bernhard Paul

nicht

wissen: Er gründete 1992

mit André Heller das

Wintergarten-Varieté Berlin

und entwarf

mit

Panem et Circenses

1990 Deutschlands erstes Dinner-Spektakel

im Spiegelzelt. Was dagegen jeder

Öcher über den 1947 geborenen

Österreicher weiß: Er ist der

Vater

des

Circus Roncalli.

„Und die Aachener lieben

ihren

Circus Roncalli von der ersten Stunde

an“, ist Dr. Jürgen Linden überzeugt.

Den Zirkus in die Kaiserstadt zu holen,

gehörte zu seinen frühesten Anliegen,

als er 1989 Oberbürgermeister wurde.

Direkt im Folgejahr klappte es: Zum

ersten Mal wuchs die Zeltstadt auf

Öcher Boden. Linden weiß noch

genau, warum ihm die Einladung so

wichtig war: „Roncalli war Zirkus und Poesie, Träumerei und

zugleich knallharte Arbeit – damit ein wunderbares Freizeitereignis,

das Wirklichkeit und Wunschvorstellung verkörpert. Genau diese

Kombination ist Teil unseres Lebens. Das gehört zu uns, zu Aachen.“

In den 27 Jahren, die seither vergangen sind, kam Roncalli immer

wieder. „Überaus gern“, wie Gründer und Zirkusdirektor Bernhard

Paul betont. Er hat ein Faible für das historische Flair der Stadt,

feierte sogar mal Geburtstag im Rathaus und übernahm 2002 die

Organisation des

Historischen Jahrmarkts

in Kornelimünster, der sich

seitdem zum Höhepunkt im jährlichen Terminkalender aller echter

Nostalgiker entwickelt hat. Eindrücke aus seiner in Köln beheima-

teten

Circus- und Varietésammlung

– der größten Europas – erleben

die Besucher dort. In eine einzigartige Harmonie von Artistik, Clow-

nerie und modernem Manegenzauber hingegen können sie jetzt auf

dem Blücherplatz eintauchen: Circus Roncalli gastiert mit seinem

Jubiläumsprogramm

40 Jahre Reise zum Regenbogen

(Termindetails

s. Kasten S. 5) mehr als drei Wochen in der Kaiserstadt.

Oberbürgermeister: Fan der ersten Stunde

Zwei Drittel dieses vier Jahrzehnte langen Weges von der idealis-

tischen Idee eines Zirkusliebhabers, der seinen gut bezahlten Job als

Art Director der Zeitschrift

Profil

an den Nagel hängte, um in Wien

seine eigene Manege zu gründen, bis zur Kultmarke sind Roncalli

und Aachen gemeinsam gegangen. Wer um die Startschwierig-

keiten des Familienbetriebs weiß – und dass die rosigen Zeiten erst

in den 1980ern begannen – behauptet gar: fast den gesamten Weg.

Hereinspaziert: Seit 2005 bringt Weißclown Gensi Poesie in die Manege.

Foto: Roncalli

Der Maestro: Bernhard Paul.

Foto: Roncalli