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04/17

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VOLKSFEST

Chefsache:

Öcher Bend

Ö

cher Bend macht man nicht, Öcher Bend lebt man. Von

Kindesbeinen an freut Peter Loosen sich auf den Wechsel vom

festen Wohnhaus in Würselen in den fahrbaren Wohnwagen, mit

dem die Schausteller von Kirmes zu Kirmes, zu Jahrmärkten und

Volksfesten reisen. Die Familie betreibt

seit Generationen ihren Autoscooter,

hat sich aber auch – unter Feder-

führung von Ehefrau Franziska – kuli-

narischen Genüssen verschrieben.

Auftakt und Highlight der Saison ist

für alle in jedem Jahr ein Heimspiel:

der Öcher Bend! Doch wie sieht ein

Kirmestag im Leben von Schausteller-

chef Peter Loosen aus? Für B

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ACHEN

hat der rührige Vorsitzende die Eröff-

nung am Samstag, 15. April, schon

einmal durchgespielt…

8 Uhr:

Im geräumigen Wohnwagen gleich hinter dem Autoscooter

gehen die Lichter an. Gemeinsames Frühstück der Familie, zu der

neben Ehefrau Franziska zwei Töchter und ein Sohn gehören.

Jetzt an Ostern sitzen alle am Tisch. Es gibt Kaffee, Brötchen

und nette Gespräche. Dann beginnt für Peter Loosen

der Arbeitstag: Der erste Kontrollgang ist entspannt. „Der

Bend ist menschenleer, vereinzelt treffe ich auf Kollegen“,

genießt Peter Loosen den stillen Startschuss.

9 Uhr:

Allmählich geht’s rund: Besprechung mit Vertretern von

Eurogress, Ordnungsamt, Sicherheitsdienst, Polizei, Bauordnungs-

amt und Rotem Kreuz. „Die Sicherheit für alle hat oberste Priorität“,

betont Loosen.

9.45 Uhr:

Sind die Absprachen in großer Runde getroffen, macht

Loosen sich daran, seine eigenen Betriebe abzugehen, Inspektion

und Soundcheck beim Autoscooter. Denn auch wenn der Aachener

Vorsitzende der Schausteller das große Ganze im Blick hat, muss

auch das eigene Geschäft brummen. Mit den versierten Mitarbeitern

hat Loosen alles im Griff und sitzt schnell im nächsten Meeting.

10 Uhr:

Die finale Besprechung zwischen Schaustellerverband und

dem Projektleiter für den Bend beim Eurogress, Markus Schöning,

steht an. Seit 2007 ist das Kongress- und Veranstaltungszentrum für

das Management verantwortlich. Die 120 Schausteller erwarten

erneut insgesamt 250 000 Besucher auf dem 40 000 Quadratmeter

großen Gelände mit insgesamt 1,3 Kilometer langen Wegen.

11 Uhr:

Ein Röndche über den

noch

besucherfreien Platz: Loosen

lässt es sich nicht nehmen, seinen Kollegen persönlich einen guten

Saisonstart zu wünschen. Ein Pläuschchen hier, ein Schulterklopfen

da, die meisten Beschicker kennt er von Kindesbeinen an. Familie

Lentzen aus Düren, Ehepaar Milz aus Aachen, die Riesenraddynastie

Kleuser aus Dortmund. Jedes Jahr kommen neue Attraktionen hinzu

und damit neue Gesichter, auf die sich Loosen freut.

„Zu den Highlights diesmal gehört für mich

The Real Nessy

von

Hans-Peter Markmann“, weist der Bend-Chef auf eine Riesenschau-

kel in Form des mystischen Ungeheuers von Loch Ness. „Noch mehr

Adrenalin bietet der

Voodoo-Jumper

– ohne Überschlag! Ein Hauch

gute alte Zeit hingegen schwebt im Riesenrad

Roue Parisienne

mit.“

Er selbst ist – klar – am Autoscooter am häufigsten zu finden.

12 Uhr:

Kleine Pause. Mit der Familie isst Loosen im Wohnwagen zu

Mittag und bespricht letzte Feinheiten für die anstehende Eröffnung.

13 Uhr:

Die wichtigste Stunde am Tag, denn: „Ich begebe mich mit

meiner Tochter Kathrin und meinem Betriebsleiter zum Autoscooter

und gehe noch mal alles durch – Strom, Beleuchtung, Transforma-

tor, Autos, einfach alles, was das Fahrgeschäft ausmacht –, um einen

reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.“

14 Uhr:

Nicht nur das Herz des Schaustellerchefs schlägt einen Tick

schneller, denn endlich füllt der Platz sich mit ersten Besuchern, und

die Attraktionen laden zum Kennenlernen ein. Peter Loosen junior

schmeißt die historische Orgel an. Drei Bollerschüsse und zwei

Stunden

Happy Hour

verkünden: Aachens größtes Volksfest ist op.

Bendchef: Peter Loosen.

Foto: Guido Jansen

Zwischen Sicherheitsbesprechungen, Scootertests und Schwelgen in Erinnerungen freut Peter Loosen

sich darauf, gemeinsam mit seinen Kollegen ganz Aachen zu begeistern. Dafür arbeitet er hart…