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ACHEN

03/16

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eihbischof Karl Borsch gehört mit seinen 56 Jahren im

Domkapitel eher zum

jugendlichen

Nachwuchs. Zurzeit

nimmt er dennoch eine besondere Stellung ein: Der

2003 ernannte Weihbischof – konsekriert am 17. Januar 2004 –

steht als Diözesanadministrator so lange dem Bistum vor, bis ein

neuer Bischof ernannt ist. Das kann dauern, aber auch schnell gehen…

Als Weihbischof ist er im Bistum vielen Menschen gut bekannt. Er

übernimmt Firmungen, besucht die Gemeinden. Das Zusammen-

treffen mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Pfarren

liegt ihm am Herzen. Dabei richtet er sein Augenmerk nicht allein

auf die Verwaltung. Dieser Bischof ist gerne unter Menschen, geht

auf sie zu, bespricht religiöse Fragen. Für ihn gehört es zum gelebten

Glauben, „dort zu helfen, wo Not am Mann ist“. Gerade jetzt, wo

„Flüchtlinge aus aller Herren Länder und verschiedener Religionen in

unser Land kommen, sind unzählige Menschen in den Gemeinden

engagiert. Das ist christlich“, sagt Weihbischof Borsch. Und: „Christ-

liche Überzeugungen verbinden unsere Gesellschaft mehr, als uns

manchmal bewusst ist.“

Bei der Ausübung seines Amtes kommt ihm neben seiner freund-

lichen Aufgeschlossenheit auch seine Bodenständigkeit zugute. Auf-

gewachsen im ländlichen St. Hubert (Kempen), hat der Nieder-

rheiner zunächst Jura studiert, ehe er sich der Theologie zuwandte.

Seinen Bischofsring zieren vier

Harken

, die Hausmarke seiner bäuer-

lichen Familie. Sein Wahlspruch lautet

Sucht zuerst das Reich Gottes

:

„Gott ist da, in allem, ich muss nur die

richtige Brille

aufsetzen, um

ihn zu sehen.“ Im Bistum nimmt er normalerweise das Amt des

Bischofsvikars für Ordens- und Säkularinstitute sowie Gesellschaften

des Apostolischen Lebens wahr. Dass sich heute weniger Menschen

für ein Leben in einem Orden entscheiden, bedauert er sehr: „Aber

ein Auf und Ab hat es in der Kirchengeschichte immer gegeben.“

Seine derzeitigen Aufgaben erläutert der Weihbischof rechts.

sm

Oster-Gottesdienste zum Download unter

www.bad-aachen.net.

Wie leitet ein Diözesanadministrator das Bistum?

Diözesanadministrator – ein Zungenbrecher – bedeutet, dass ich, bis

ein neuer Bischof berufen ist, die Diözese leite. Da gibt es jedoch

kleine Einschränkungen. Ich darf vor Ablauf eines Jahres z. B. keine

Pfarrer installieren und keine Diözesansynode einberufen – was ich

auch nicht vorhabe (lacht). Ich bemühe mich, in einer hoffentlich

kurzen Vakanz das Bistum ruhig und gut zu leiten, um die Verant-

wortung dann an einen neuen Bischof abgeben zu können.

Wie würden Sie das Bistum und seine Gläubigen beschreiben?

Es ist ein junges Bistum mit den Städten Aachen, Mönchenglad-

bach, Krefeld, aber auch ländlich geprägten Gebieten mit noch

volkskirchlichen Traditionen. Ich treffe in den Gemeinden großartige

Menschen, die sich in der Kirche engagieren, junge und alte, viel

mehr, als wir manchmal bewusst wahrnehmen.

Was für eine Bischofspersönlichkeit würden Sie sich wünschen?

Da kann ich allgemein mit einem Bild unseres Papstes antworten:

„Ein Bischof muss ein Hirte sein. Mal muss er seiner Herde voran-

gehen, ihr den Weg zeigen, mal steht er in der Mitte, mal muss er

hinter der Herde hergehen, um auch Schwache mitzunehmen.“

Welche Botschaft möchten Sie Ostern an die Christen richten?

An Tod und Auferstehung Jesu hängt unser Glaube. Das Kreuz ist

eine Realität in jedem Leben. Jesus zeigt uns, dass der Weg zum ewi-

gen Leben nicht am Kreuz vorbei-, sondern durch es hindurchführt.

Für Christen endet der Lebensweg nicht auf dem Friedhof, sondern

in der Zukunft Gottes. Das ist Ostern: Das Leben hat das letzte Wort!

Und was ist Ihr persönlicher Osterwunsch 2016?

Dass die Hoffnung auf das ewige Leben unseren Alltag verändert.

Wer an das ewige Leben glaubt, der wird gelassen und frei! Der

muss nicht alles haben, der muss nicht alles schaffen.

VORGESTELLT

Foto: Domkapitel/A. Schmitter

FRAGE

BOGEN

Geburtsdatum: 1. 8. 1959

Geburtsort: Krefeld-Hüls

Aufgewachsen: St. Hubert,

Kempen

Beruf: Weihbischof,

Diözesanadministrator

Hobbys: Zeit für Freunde

und Familie, etwas Klavier

KARL BORSCH

„Das Leben hat das letzte Wort“

Das Bistum ist ohne Bischof – doch der Administrator hat die Menschen im Blick

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