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ie fünfte Jahreszeit beginnt am Elften im Elften – und damit
der Countdown für Thomas Jäschke: 57 Tage später, am
Samstag, 7. Januar 2017, verwandelt er sich mit Insignien
und Proklamation in Prinz Karneval. Eine neue Rolle, aber eine alte
Leidenschaft, schließlich ist die designierte Tollität durch und durch
jeck, seit 2011 bei der Oecher Penn aktiv. Die frischen Eindrücke
nennt er
spannend
– schon jetzt: „Man wird sehr herzlich von allen
aufgenommen, lernt viele Menschen kennen und sieht nur lachende
Gesichter.“ Das hätte er so intensiv bereits lange vor dem eigent-
lichen Startschuss nicht erwartet. „Man hat ein wenig das Gefühl:
Das ganze Jahr ist Karneval“, strahlt der
kleine Prinz
, wie das Narren-
volk ihn mit Blick auf seine Körpergröße liebevoll nennt.
Rosenmontag wurde es ernst
Spätestens mit Eintritt in die Stadtgarde, die in dieser Session
ihren 160. Geburtstag feiert (s. S. 22), „bin ich ganz eingetaucht in
den Karneval. Seitdem war mir klar, dass ich auch mal auf die Bühne
möchte – als Prinz mit
meinem
Hofstaat.“ Der Wunsch wurde ernst-
haft, als der Inhaber einer Bauträgergesellschaft dieses Jahr am
Rosenmontag im Pennzelt feierte. „Mit dem Bewusstsein, dass in
2017
mein
Verein einen runden Geburtstag begeht, habe ich gleich
danach angefangen, meine Jungs zusammenzutrommeln. Dies ging
schneller, als ich es erwartet hatte. Und das hat mich noch mehr
überzeugt, diese Ehre 2017 gerne übernehmen zu wollen.“
Das Motto
Met Ski ajjen Föß...
war rasch gefunden, denn Skifah-
ren gehört zu den liebsten Hobbys des designierten Prinzen – und ist
eine gute Basis, um eigene Akzente zu setzen. „Zudem hoffe ich
sehr, dass das
Kneipenleben
weiter in Schwung kommt. Das möchte
ich unterstützen, und wir werden hier mehrere Termine nutzen, um
einige Kneipen zu besuchen. Natürlich hoffen wir auf viele Jecke, die
mit uns feiern!“ Dass zudem besagtes Penn-Jubiläum in der Prinzen-
zeit in den Fokus rückt – Ehrensache! Der Rest: Pssst...
nik
Was schätzen Sie besonders an Aachen?
Die Stadt hat die perfekte Größe für mich. Ich bin zwar auch gerne
mal in größeren Städten, aber leben wollte ich da nicht. Ich habe
hier das Gefühl, dass jeder jeden kennt und man sich daher auch
sehr heimisch fühlt. Zudem sind die Öcher sehr herzlich und offen.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Kaiserstadt?
Kann ich eigentlich so nicht beantworten, da es viele schöne Stellen
gibt. Man muss manchmal einfach stehen bleiben und auch mal
nach oben schauen, um seine Stadt besser zu sehen.
Und was lieben Sie am Öcher Fastelovvend besonders?
Am meisten, dass hier alle Menschen gleich behandelt werden, egal
woher sie kommen oder wie gut es ihnen geht. Gerade als designier-
ter Prinz liebe ich es, für alle da zu sein.
Wo sehen Sie die Stadt Aachen in zehn Jahren?
Am selben Ort auf jeden Fall! Spaß beiseite: Die Stadt entwickelt sich
gerade sehr schnell. Ob es am Campus oder bei den vielen Bauvor-
haben ist, welche realisiert werden. Ich hoffe, dass wir die Entwick-
lung positiv für uns nutzen können und Aachen noch stärker wird.
Und das Brauchtum Karneval?
Ich habe das Gefühl, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der
Besucher bei kleineren Veranstaltungen geringer geworden ist. Auch
einige Vereine gibt es ja schon nicht mehr. Ich kann nur hoffen, dass
sich dies wieder ein wenig ändert, und will dazu beitragen.
Was braucht der Karneval, um zukunftsfähig zu bleiben?
Noch mehr Menschen, die sich bereit erklären, etwas dafür zu tun.
Karneval ist eine Aufgabe für das ganze Jahr, wenn er weiterleben
soll. Ob es der Blick durch die
Pennbrille
oder der durch die
Prinzen-
brille
ist: Es kostet viel Zeit, die aber am Ende belohnt wird.
VORGESTELLT
Foto: Nina Krüsmann
FRAGE
BOGEN
Geburtsdatum: 11. 10. 1976
Geburtsort: Aachen
Familienstand: verheiratet,
zwei Kinder
Beruf: Immobilienexperte
Hobbys: Karneval, Skifahren,
Camping
Thomas (III.)
Jäschke
Kleiner Prinz ganz groß!
Die designierte Tollität will das Kneipenleben ankurbeln und der Penn huldigen