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09/16 B

AD

A

ACHEN

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21

KULTUR

widmet sich vielschichtig und klug innerfamiliären Beziehungen,

vor allem aber einem Volk, das ausgegrenzt ist, was einen Bogen zu

vielen Problemen unserer Gesellschaft in der Gegenwart spannt.“

Spartenübergreifende Arbeit

Ewa Teilmans führt bei der Aachener Inszenierung des 1964 am

New Yorker Broadway uraufgeführten Jerry-Bock-Zweiakters Regie.

„Im Zentrum steht der Milchmann Tevje, der mit seiner Frau Golde

und fünf Töchtern in seiner jüdischen Community in dem fiktiven

Ort Anatevka in großer Armut – aber mit viel Esprit und Humor

gesegnet – lebt. Mitten unter russischen Christen, was bis zu einem

willkürlichen Erlass des Zaren nicht zu Problemen geführt hatte“, fasst

Teilmans zusammen. Es gehe um „kulturelle Identität, um die

Tradi-

tion

von Verfolgung und Rassismus im Genre einer Tragikomödie“,

unterstreicht sie, dass Tiefe und hoher Unterhaltungswert sich nicht

ausschließen. „Diese Thematik und die spartenübergreifende Arbeit

mit Chören, Sängern, Schauspielern und Tänzern ist unser Anliegen.

Und wenn man an die

West Side Story

mit 50 ausverkauften Vorstel-

lungen denkt, ist das Publikum davon begeistert.“

„Der ganze Stoff ist ein Highlight!“, ist Ewa Teilmans überzeugt.

„Großartige Tanznummern wie der

Bottle Dance

auf der Hochzeit

von Tevjes Tochter Zeitel treffen auf berühmte Songs wie

If I were a

rich man (Wenn ich einmal reich wär’)

.“ Das mache das Stück selbst

für Zuschauer sehenswert, die sonst Musiktheater skeptisch gegen-

überstehen. Mehr noch: „Der fulminante Haus- und Extra-Chor des

Theaters, intelligenter Witz, hintergründiger Humor und eine span-

nende Geschichte, die in allen Facetten aktueller nicht sein könnte.“

Frische Perspektiven

Wie genau die Inszenierung aussieht, will die Regisseurin vorab

nicht verraten. Nur, dass sie mit allen Beteiligten eng zusammen-

arbeitet, um Auge, Ohr und Herz einiges zu bieten: „Das Publikum

kann sich identifizieren, wenn es

wahrhaftig

zugeht auf der Bühne.

Sowohl dem Bühnen- und Kostümbildner Andreas Becker als auch

dem Choreografen Hakan T. Aslan und mir ist es ein Anliegen, diese

Qualität auch in der Bühnen-, Kostüm- und Tanz-Ästhetik umzu-

setzen.“ Die musikalische Leitung obliegt dem 30-jährigen Ersten

Kapellmeister Justus Thorau, wodurch auch die Musik von einer

jungen, unverbrauchten Perspektive profitiert: Das Publikum darf

auf die Aachener Umsetzung dieses Klassikers gespannt sein!

Wer nach dem Auftakt noch mehr Musik wünscht, notiert sich

den Donnerstag, 22. September. Dann nämlich besucht das

Sinfonieorchester im Zeichen von

Future Lab

und

Wissenschaftsjahr

die RWTH und konzertiert am Institut für Kraftfahrzeuge (Steinbach-

str. 7). Es erklingen so ungewöhnliche wie zum Ort passende Werke

wie

Used Car Salesman

von Michael Daugherty und

Gran Turismo

von Andrew Norman – und machen noch mehr Lust auf die Spielzeit.

Wissenschaftsstadt

Programm

2/2016

www.vhs-aachen.de

Semesterbeginn: Mitte September 2016

ERSTE PREMIEREN DER SPIELZEIT

• Sonntag, 18. September, 18 Uhr, Bühne:

Fiddler on the Roof

(Musical von Jerry Bock)

• Donnerstag, 22. September, 20 Uhr, Mörgens:

Die Känguru-

Chroniken

(nach der Textsammlung des Liedermachers und

Kabarettisten Marc-Uwe Kling; Premiere ausverkauft)

• Freitag, 23. September, 19/21 Uhr, Kammer:

Die Wand

(nach

dem Roman von Marlen Haushofer)

Telefon 02 41/47 84-244 ·

www.theateraachen.de

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