Table of Contents Table of Contents
Previous Page  34 / 64 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 34 / 64 Next Page
Page Background

34

|

B

AD

A

ACHEN

09/17

BUNDESTAGSWAHL 2017

Deutschland-

Wahl

Am Sonntag, 24. September, wird der Deutsche Bundestag neu besetzt.

CDU/CSU und SPD haben ihre Kanzlerkandidaten in Position gebracht. Auch in

Aachen haben nur deren Spitzenanwärter Chancen auf ein Direktmandat.

Seit 1990 im Bundestag

Ulla Schmidt (SPD)

Am 13. Juni 1949 in Aachen geboren.

Lehrerin. Mutter einer Tochter und

zweifache Großmutter. Vorsitzende der

Bundesvereinigung Lebenshilfe und Auf-

sichtsratsmitglied der Aktion Mensch.

Seit 1983 in der SPD. Seit 1990 Mit-

glied des Deutschen Bundestags. Von

2001 bis 2009 Bundesministerin für

Gesundheit. Seit Oktober 2013 Vize-

präsidentin des Deutschen Bundestags.

Auf Listenplatz zehn der SPD ist der

Einzug ins Berliner Parlament für

Ulla Schmidt sicher. Nach dem SPD-

Wahlergebnis von 2013 mit 25,7 Prozent (193 Sitze) werden der

Partei bei der Wahl 2017 erneut 25 Prozent prognostiziert. Kanzler-

kandidat ist Martin Schulz aus Würselen.

B

AD

A

ACHEN

: Wie hat Politik sich für Sie von 1990 bis heute verändert?

Ulla Schmidt:

In den vergangenen 27 Jahren hat sich unheimlich viel

verändert: Zunächst im ganz praktischen Sinne durch den Umzug

von Parlament und Regierung von Bonn nach Berlin. Natürlich hat

auch die Digitalisierung tiefgreifende Veränderungen sowohl im

Arbeitsalltag als auch in der politischen Agenda bewirkt. Der größte

Unterschied ist aber sicherlich das Ende des

Kalten Krieges

und die

sich daraufhin beschleunigende Globalisierung mit all ihren Folgen.

Manche Dinge sind natürlich gleich geblieben: Ich suche nach wie

vor das direkte Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern Aachens

und setze mich mit großer Leidenschaft für unsere Heimatstadt ein.

B

AD

A

ACHEN

: Mit welchen Gefühlen sehen Sie der Wahl entgegen?

Schmidt:

Ich freue mich darauf, bis zum letzten Tag mit vollem Ein-

satz für eine starke SPD zu kämpfen und am Abend Martin Schulz

als neuen Bundeskanzler feiern zu dürfen!

B

AD

A

ACHEN

: Spüren Sie mit Martin Schulz als Kanzlerkandidat aus

der Region zu Hause Rückenwind?

Foto: SPD

Schmidt:

Ja, ich merke in vielen Begegnungen und Gesprächen, dass

die Menschen in unserer Region stolz sind, dass Martin Schulz einer

von uns ist. Sie kennen ihn als einen erfahrenen Politiker, der sich seit

Jahrzehnten ebenso für ein friedliches, geeintes und starkes Europa

wie für die Sorgen und Nöte der einzelnen Bürger einsetzt, und sie

wünschen sich, dass er dies künftig als Bundeskanzler tut.

B

AD

A

ACHEN

: Mit welchem Hauptargument wollen Sie die Wähler bis

dahin von der SPD überzeugen?

Schmidt:

Die SPD war der Motor der

Großen Koalition

und hat vieles

erreicht, von dem heute viele Millionen Bürger profitieren. Beispiele

hierfür sind etwa der gesetzliche Mindestlohn, die Rente mit 63 oder

die Frauenquote in Aufsichtsräten. Zum Ende der Koalition haben

wir außerdem die Ehe für alle durchgesetzt. Einige Vorhaben sind

am Widerstand der Union gescheitert: das Rückkehrrecht in Vollzeit,

die Einführung einer Mindestrente, die Regulierung von Manager-

gehältern, die Verabschiedung eines Einwanderungsgesetzes und

einiges mehr. Wenn wir die künftige Regierung mit Martin Schulz als

Kanzler anführen, wird die SPD all dies und noch vieles mehr, wie

etwa eine umfassende Steuerreform, die Auflösung des Investitions-

staus und ein Rentenkonzept, das den Älteren Sicherheit gibt und

die Jüngeren nicht überfordert, umsetzen, um unser Land fit für die

Zukunft zu machen und es moderner und gerechter zu gestalten.

B

AD

A

ACHEN

: Was ist Ihr Wunschergebnis am Wahltag um 18 Uhr?

Schmidt:

Dass wir mit Martin Schulz wieder einen sozialdemokrati-

schen Bundeskanzler haben. Über Koalitionen zu spekulieren ist

müßig, da bei möglicherweise bis zu sechs Fraktionen alle demokra-

tischen Parteien untereinander koalitionsfähig sein müssen – mit

Ausnahme der AfD.

B

AD

A

ACHEN

: Ziele, die Sie in Berlin für Aachen umsetzen wollen?

Schmidt:

Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Wissenschafts-

und Wirtschaftsstandort Aachen gestärkt wird und zukünftig mehr

herausragende und erfolgreiche Innovationen wie etwa der

Street-

scooter

produziert werden. Ich werde mich für die Sicherheit der

Bürger im Dreiländereck einsetzen und dafür kämpfen, dass wir end-

lich eine ausreichende Personalausstattung der Bundespolizei

bekommen. Nicht zuletzt werde ich mich für ein solidarisches und

aufgeschlossenes Miteinander aller Menschen in Aachen einsetzen

und dabei helfen, dass auch die Integration der vor Krieg und

Vertreibung zu uns geflüchteten Menschen gelingt.

B

AD

A

ACHEN

: Ihre Pläne für die Zeit bis 2021 und darüber hinaus?

Schmidt:

Ich will mich weiterhin mit aller Kraft für die gleichberech-

tigte Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben einsetzen, dafür

kämpfen, dass zukünftig Menschen mit Behinderung wählen dürfen,

dass alle Menschen in Deutschland die gleichen Chancen auf Arbeit

und ein selbstbestimmtes Leben haben – egal, wo sie herkommen.

www.ulla-schmidt.de

12

Jahre ist Angela Merkel bereits Kanzlerin der Bundesrepublik.

Nichts gegen Ulla Schmidt, die schon 17 Jahre für die SPD

im Bundestag ist. Ob beide noch eine Amtszeit dranhängen können?

Ob die Erfahrung zieht? Oder ob die direkten

Gegner

– der Würse-

lener Martin Schulz als SPD-Kanzlerin-Herausforderer und Rudolf

Henke als lokaler CDU-Angreifer auf Schmidts Direktmandat – die

Wähler überzeugen können? Das entscheidet sich am Sonntag,

24. September. B

AD

A

ACHEN

stellt die lokalen Spitzenkandidaten vor.

Bilden Sie sich Ihre Meinung – gehen Sie zur Wahl!

cf

i