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ACHEN
06/17
„Jede Energie, die nicht verbraucht wird, ist eigentlich
die sinnvollste Energiepreissenkung.”
M. Glos
www.holzbaubecker.de· Tel.
+49/241/505924
· Römerweg 6-8 · 52070 Aachen
KULTUR
Das Da
seit 1987 hellwach
30
Jahre Das Da Theater. Das bedeutet mehr als 6280 Vorstel-
lungen für rund 726 000 Zuschauer! Das bedeutet ebenfalls
mehr als 25 fest angestellte Mitarbeiter und 30 Honorarkräfte. Hut
ab, schließlich handelt es sich um ein Privat-Theater – heute das
größte in der Region –, das seine Wurzeln in einer Gruppe Bühnen-
begeisterter am Geschwister-Scholl-Gymnasium hat. Intendant Tom
Hirtz ist von Anfang an dabei. „Immer noch voller Begeisterung“,
betont er. Klar, dass es bei insgesamt 134 Stücken nicht langweilig
wird. „Tatsächlich haben wir uns immer weiterentwickelt. Es war vor
30 Jahren nicht abzusehen, dass wir mal derartig groß und erfolg-
reich sein würden.“ 1987 fing es mit der ersten Aufführung an – am
15. Juli 1987 war die Premiere von
Der letzte Raum
. 1991
kamen Open-Air-Stücke auf Burg Frankenberg hinzu. „Der erste
große Schritt war, als wir 1993 das
Theater an der Liebigstraße gemietet
haben. Ein Vertrag über zehn Jahre. Da
war klar, dass das keine Eintagsfliege
ist“, erinnert sich der 49-Jährige,
der 2016 auf das bislang
erfolgreichste Jahr des Thea-
ters zurückblickt – Aus-
lastung 97 Prozent!
Die Umwandlung des
Vereins 2007 in eine
gGmbH bedeutete den
Schritt in die Professionali-
sierung. Waren die Dar-
steller
anfangs
vorwiegend enga-
gierte Laien, sind
sie inzwischen alle-
samt ausgebildete
Schauspieler. Die
„breitere Aufstel-
lung“, von der
Hirtz spricht, macht
sich in vielen Berei-
chen bemerkbar. Es
gibt ein mobiles
Kindertheater, das
durch die Region
fährt und inzwi-
schen gut 330 000
junge Menschen erreicht hat, es gibt Theaterdinner, eine Tradition
gewordene musikalische Inszenierung pro Saison sowie seit 2014 ein
eigenes
Theaterpädagogisches Zentrum
. „Und alle erwartet noch
genügend Neues und Spannendes“, ist sich der Intendant sicher.
Linie 1 verspätet sich
Zwar nicht ganz neu ist die diesjährige Open-Air-Produktion:
Was
ihr wollt
war dort bereits 2000 zu sehen. „Aber wir wollten in diesem
Jahr mal wieder einen
echten
Shakespeare auf die Bühne stellen“,
sagt Regisseur Achim Bieler, „eine klassische Komödie mit Witz und
Augenzwinkern.“ Sieben Darsteller lässt er durch die Verwechslungs-
geschichte auf der Suche nach der Liebe wirbeln. „Es wird flott,
ohne modernistisch zu wirken, mit guter Laune, viel Schwung und
auch einigen nachdenklichen Momenten“, deutet er seine Ideen an.
Die Bühne nutzt die Architektur der Burg, dem vorhandenen Turm
wird ein zweiter entgegengesetzt. Hinzu kommen ein Park und eine
Bootsanlegestelle. Und auch wenn das Publikum dann im (ima-
ginären) Meer sitzt, wünscht sich Bieler ansonsten Trockenheit:
„Bitte kein Unwetter!“
Dass sich Wünsche erfüllen – wenn auch nicht immer sofort –,
zeigt der neue Spielplan des Das Da Theaters. Das Publikum durfte
nämlich per Umfrage ein Lieblingsstück bestimmen, das wieder auf-
geführt werden soll. Gewonnen hat:
Linie 1
– und ausgerechnet das
steht (noch) nicht auf dem Spielplan. „
Linie 1
kommt im März 2019,
das hat seine Gründe in den Aufführungsrechten“, erklärt Hirtz.
Dafür erobert das zweitplatzierte Stück im Sommer nächsten Jahres
die Burg Frankenberg:
Viel Lärm um nichts
.
Und was folgt danach? Die größte Herausforderung, sagt Hirtz,
sei es, in sich schnell wandelnden Zeiten mit dem Theater relevant
zu bleiben: „Es geht mir nicht darum, ein einzelnes bestimmtes
Stück unbedingt noch zu machen, die
Dreigroschenoper
etwa oder
die
Zauberflöte
open air am Rursee. Das ist es gar nicht.“ Er denkt
bereits heute darüber nach, wie er sein Theater in zehn Jahren auf-
stellen kann: „Man muss sehr wach sein, um breite Schichten der
Bevölkerung zu erreichen, ohne sich anzubiedern. Nur dann hat ein
Theater eine Berechtigung.“
mow
Echter Shakespeare: Open Air auf der Burg.
Fotos: A. Bieler
WAS IHR WOLLT
& WIE IHR ES BEKOMMT
Tickets für die Open-Air-Inszenierung von
Was ihr wollt
– die
Premiere ist Donnerstag, 8. Juni, 21 Uhr – gibt es im Theater-
büro (Tel. 02 41/16 16 88) und im Buchladen Pontstraße 39
(Tel. 02 41/2 80 08). Es sind bereits einige Vorstellungen ausver-
kauft. Es lohnt aber durchaus, an der Abendkasse nachzufragen.
Auf Seite 37 in dieser Ausgabe können B
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A
ACHEN
-Leser zudem
sogar einige Karten zu gewinnen…
www.dasda.deIn drei Jahrzehnten hat sich eine Schülertruppe zum größten Privat-
Theater der Region gemausert. Und noch lange ist kein Ende in Sicht.